Sebastian Kurz will mit Angela Merkel über Grenzschutz reden

Der Bundeskanzler Österreichs will mit der Bundeskanzlerin Deutschlands ins Gespräch zu Grenzschutz und Afrika kommen. Kurz trifft Merkel heute Sonntag.

Der österreichische Bundeskanzler unterhält sich mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Kurz trifft heute Sonntag Angela Merkel in Berlin zu einem wichtigen Gespräch.
  • Ein Thema sei die Diskussion um die EU-Grenzschutzagentur Frontex und deren Zukunft.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz will bei seinem Gespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel den Schutz der EU-Aussengrenzen und die Afrikapolitik zu zentralen Themen machen. «Ohne einen ordentlichen EU-Aussengrenzschutz kann es keine offenen Grenzen nach innen in Europa geben», sagte Kurz nach Angaben seines Sprechers. «Daher ist es umso wichtiger, Frontex und den EU-Aussengrenzschutz zu stärken.» Nach dem Besuch heute Sonntag am Abend in Berlin wollte Kurz am Montag den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris treffen.

Die Grenzschutzagentur Frontex soll nach Plänen der EU-Kommission bis 2020 auf 10 000 Einsatzkräfte ausgebaut werden. «Die Eindämmung der illegalen Migration, der ordentliche Aussengrenzschutz und Hilfe vor Ort sind hier gemeinsame Ziele», betonte Kurz. In diesem Zusammenhang sei die Partnerschaft mit Afrika von zentraler Bedeutung. «Im Dezember lade ich gemeinsam mit dem Präsidenten Ruandas, Paul Kagame, zu einem Afrika-Gipfel nach Wien ein.» Der Gipfel solle dazu dienen, nachhaltige wirtschaftliche Beziehungen aufzubauen, vor allem in den Bereichen Innovation und Digitalisierung. Merkel hatte vor wenigen Wochen einige afrikanische Staaten besucht.

Darüber hinaus will Kurz mit Merkel über den Stand der Verhandlungen über einen EU-Austritt Grossbritanniens sowie über die Beziehungen Österreichs zur Bundesrepublik sprechen. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Österreichs.

In Berlin wurde spekuliert, dass auch das Verhältnis zum ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban Thema des Gesprächs werden könnte. Kurz gilt als enger Verbündeter Orbans, beide gehören ebenso wie Merkel der konservativen europäischen Parteienfamilie EVP an. Das EU-Parlament hatte in der vergangenen Woche ein Rechtsstaatsverfahren gegen Ungarn eingeleitet und wirft Orbans Regierung systematische Verstösse gegen Prinzipien der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit vor.