Serbien schliesst mit Russland neuen Vertrag für günstiges Gas

Aleksandar Vucic hat mit Wladimir Putin einen neuen Liefervertrag für Gas ausgearbeitet. Serbien profitiert weitere drei Jahre von günstigen Preisen.

Aleksandar Vucic, Präsident von Serbien (links), und Vladimir Putin, Präsident Russlands (rechts), bei einem Treffen in 2021. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Serbien hat einen neuen Gas-Liefervertrag mit Russland abgeschlossen.
  • Aleksandar Vucic bezeichnete den vereinbarten Preis als «äusserst günstig».

Serbien bekommt weiter Erdgas zum günstigen Tarif aus Russland. Das vereinbarten Präsident Aleksandar Vucic und sein russischer Kollege Wladimir Putin am Sonntag in einem Telefonat. Nach Angaben des Kremls sollen die Lieferungen kontinuierlich weitergehen. Vucic erklärte, dass die Laufzeit des neuen Vertrages drei Jahre statt ein paar Monate betragen solle.

Alexkandar Vucic, Präsident von Serbien, gilt als einer der Putin-freundlichsten Staatschefs. - AFP

Serbien ist in hohem Masse von russischen Gaslieferungen abhängig. Am Dienstag läuft der seit Anfang Dezember 2021 geltende russisch-serbische Liefervertrag ab. Dieser gewährte bisher Serbien nach Belarus europaweit den zweitniedrigsten Gaspreis.

Preis in neuem Vertrag «äusserst günstig»

Auch im neuen Vertrag werde der Preis «äusserst günstig» sein, sagte Vucic serbischen Medien zufolge. In wenigen Tagen werde es einen neuen Vertrag mit dem russischen Konzern Gazprom geben.

Die europäische Union zählt zu den Abnehmern von russischem Gas. - Keystone

Vucic ist der putinfreundlichste Staatenlenker im Westbalkan. Doch steckt er in einem Zwiespalt zwischen Russland und dem Westen. Zwar verhandelt sein Land über einen EU-Beitritt, jedoch weigert sich die Regierung, sich den EU-Sanktionen gegen Russland anzuschliessen. Vucics Regierung hat nur für eine UN-Resolution gestimmt, in der Russlands Angriff verurteilt wird – die aber keine Sanktionen enthält.

Vucic sagte, es sei «nicht leicht zu sagen, wie lange Serbien noch eine unabhängige, souveräne Politik verfolgen könne». Er habe im Gespräch mit Putin auch Serbiens Wunsch nach einem baldigen Ende des Kriegs in der Ukraine übermittelt.