«Sicheres Reiseziel» – Spanische Botschaft kontert BAG-Kuster
Die spanische Botschaft verteidigt sich nach den Aussagen von Stefan Kuster vom BAG. Die Lage sei unter Kontrolle und Spanien ein sicheres Reiseziel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die spanische Botschaft in Bern relativiert die Aussagen von BAG-Kuster.
- Spanien habe die Lage unter Kontrolle und sei ein «sicheres Reiseziel».
Am Mittwoch zeigte Stefan Kuster an der Medienkonferenz über die Entwicklung des Coronavirus mit dem Finger auf Spanien.
Auf die Frage eines Journalisten sagte der Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des BAG: «Wir wissen nicht, ob übermorgen ein anderes Land auf der Liste ist. Die Fallzahlen steigen in Spanien wieder, ich weiss nicht wie es in Spanien sein wird in zwei Wochen.»
Wer zurzeit in die Ferien gehe, müsse sich bewusst sein, dass es schiefgehen könnte. Das Virus bestimme das Tempo der Anpassungen der Quarantäne-Liste.
Auf Anfrage betont Jesús Jiménez Cubells von der spanischen Botschaft: «Spanien ist nicht auf der Liste.» Der Grund für die Erwähnung Spaniens sei darauf zurückzuführen, dass es eines der meistbesuchten Reiseziele der Schweizer sei. Auch eine derart beliebte Destination könne also auf der Quarantäne-Liste landen.
Coronavirus unter Kontrolle
Die Vorschriften basierten sowohl in der Schweiz wie auch in Spanien auf technischen Kriterien. «Die Eindämmung des Coronavirus ist für alle prioritär», betont der Sprecher der Botschaft. «Die Situation ist unter Kontrolle – Spanien ist ein sicheres Reiseziel.»
Die Botschaft verweist auf das Programm «Spain Travel Health», das von der Regierung gegen die Pandemie lanciert wurde. Ab dem 1. Juli müssen alle Fluggäste ein Online-Formular ausfüllen.
Ausserdem sollen Reisende sich über die lokalen Massnahmen gut informieren und sich während dem Aufenthalt daran halten.
Das Land verzeichnete Anfang Woche einen rapiden Anstieg der Ansteckungen mit dem Coronavirus. Die Fallzahl verdreifachte sich innerhalb von zwei Wochen: Am dritten Juni betrug die 7-Tage-Inzidenz noch 8,76. Am 22. Juli liegt sie bereits bei 27,39.
Damit Spanien auf die Risiko-Liste des Bundes aufgenommen würde, müsste die Zahl bei 60 liegen, und dies über 14 Tage.