Simone Louise des Forest: Erste Rennfahrerin fordert Männer heraus
Vor fast 100 Jahren war sie eine Sensation: Die Französin Simone Louise des Forest trat gegen Männer in Autorennen an. Über Jahrzehnte blieb sie unfallfrei.
Das Wichtigste in Kürze
- Als erste Französin trat Simone Louise des Forest gegen Männer in Autorennen an.
- Vor fast 100 Jahren bestritt sie ihre ersten Wettkämpfe - und blieb immer unfallfrei.
- Zu ihren Bewunderern gehörte kein Geringerer als Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio.
In Frankreich ist Simone Louise des Forest bis heute in aller Munde. Den Ausdruck «En voiture Simone!» (sinngemäss «Steig ein, Simone») kennt dort jeder.
Für die Gleichberechtigung und die Rechte der Frauen war besagte Simone eine wichtige Vorreiterin. 1929 machte sie als eine der ersten Französinnen überhaupt den Auto-Führerschein. Und ein Jahr später wurde sie zur ersten Frau, die bei Autorennen antrat – seinerzeit eine reine Männerdomäne.
Am heutigen 19. Juli wäre sie 114 Jahre alt geworden. Google lässt ihr deshalb die höchste Ehre zuteilwerden und widmet ihr sein berühmtes Doodle.
Anfang der 30er-Jahre nimmt Simone Louise des Forest am Autorennen Paris-Vichy teil. 1934 startet sie bei der berühmten Rallye Monte-Carlo. Auch bei Rennen in Deutschland und Belgien misst sie sich mit den männlichen Rennfahrern.
Simone Louise des Forest bleibt über Jahrzehnte unfallfrei
Über ein Vierteljahrhundert lang feiert die erste Profi-Rennfahrerin Frankreichs Erfolge und bricht Rekorde. Einen, den ihr nur wenige Männer im Autorennsport streitig machen dürften: Sie bleibt in all der Zeit unfallfrei.
Wenngleich nicht jeder männliche Gegner die weibliche Konkurrenz mit allzu viel Freude gesehen haben dürfte: So manche Grösse soll sie in den höchsten Tönen gelobt haben. Kein geringer als der fünffache Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio bewunderte sie.
Auch abseits der Rennstrecken war Simone Louise Pinet de Borde des Forest, so ihr kompletter Name, sehr aktiv. Im Zweiten Weltkrieg fuhr sie fürs Rote Kreuz einen Lastwagen. Später setzte sie sich auch ans Flugzeugsteuer.
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Anfang der 50er-Jahre beschloss sie, als eine der ersten Frauen überhaupt auch eine Fahrschule zu eröffnen. 25 Jahre lang brachte sie dort Frauen und Männern das Fahren bei.