Slowakei erhält russischen Impfstoff Sputnik V
Die Slowakei hat eine erste Lieferung des russischen Impfstoffs Sputnik V erhalten.
Der populistisch- konservative Regierungschef Igor Matovic und Gesundheitsminister Marek Krajci eilten am Montag persönlich zum Flughafen der ostslowakischen Stadt Kosice, um die ersten 200 000 Impfdosen in Empfang zu nehmen. Nach organisatorischen Vorbereitungen könne man in rund zwei Wochen beginnen, die ersten 100 000 Bürger zu impfen, erklärte Krajci am Flughafen.
Regierungschef Matovic gab bekannt, dass die Slowakei insgesamt zwei Millionen Impfdosen aus Russland bestellt habe, die schrittweise bis Juni geliefert würden.
«Damit kann die Slowakei ihr Impftempo um mehr als 40 Prozent beschleunigen», erklärte Matovic. Bis kurz vor der Landung in Kosice hatte die Regierung geheim gehalten, dass sie ein Flugzeug zum Abholen der Impfstoffe nach Russland geschickt hatte.
Der Kauf des russischen Impfstoffs vor einer Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ist in der Vier-Parteien- Koalition umstritten. Matovic hatte sich gegen einen Beschluss seiner eigenen Regierung gestellt, als er Gesundheitsminister Krajci zur Bestellung der Vakzine ermunterte. «Das Richtige zu tun, erfordert manchmal nichts anderes als Mut», verteidigte Matovic seine Entscheidung am Montagabend auf Facebook.
Sputnik V war im August in Russland als weltweit erster Impfstoff für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben worden, obwohl bis dahin wichtige Tests gefehlt hatten. Nach Anfang Februar im medizinischen Fachblatt «The Lancet» veröffentlichten Daten hat das Vakzin eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent.