Soldat im Kosovo schiesst auf serbische Cousins
Im Kosovo hat ein Soldat ausserhalb seiner Dienstzeit auf zwei Serben geschossen. Der Vorfall verschärft die Spannungen zwischen Belgrad und Pristina erneut.
Das Wichtigste in Kürze
- Erst Ende Jahr hat sich der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo wieder entspannt.
- Doch schürt ein erneuter Zwischenfall die Ängste vor einer erneuten Eskalation.
- Im Kosovo hat ein Soldat ausserhalb seiner Dienstzeit auf zwei Serben geschossen.
Im Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo droht ein Zwischenfall, die Spannungen erneut zu verschärfen. Am Freitag hat ein Soldat im Kosovo ausserhalb seiner Dienstzeit auf zwei serbische Cousins geschossen.
Der Vorfall ereignete sich einen Tag vor den serbisch-orthodoxen Weihnachten. Die 11- und 21-jährigen Serben trugen einen Eichenstamm, welcher traditionell vor dem Festtag geschlagen wird, durch das Dorf Shterpce. Da eröffnete der Mann das Feuer aus einem fahrenden Auto.
Aufflammen des Konflikts befürchtet
Polizeiangaben zufolge schweben die Cousins nicht in Lebensgefahr. Trotzdem: Der Angriff schürt Ängste vor einem erneuten Aufflammen des Konflikts.
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«Ich verurteile auf das Schärfste den Angriff auf zwei Bürger des Kosovo», sagt Ministerpräsident Albin Kurti am Freitagabend. Er sei tief besorgt über die Verwundung der Opfer. Die serbische Regierung sprach von einem «Mordversuch», wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten.
Der 33-jährige Tatverdächtige floh zunächst mit dem Auto, wurde mittlerweile aber verhaftet. Über das Motiv des Soldaten ist zunächst nichts bekannt. Einige Serben blockierten nach dem Vorfall die Hauptverbindungsstrasse von Shterpce zum Rest des Landes.
Zuletzt Entspannung in schwelendem Konflikt
Der Grenzkonflikt zwischen Serbien und dem Kosovo schwelt seit mehr als 20 Jahren. In den Jahren 1998 und 1999 führten die beiden Länder einen bewaffneten Krieg, in den die Nato eingriff. Im Jahr 2008 folgte die Unabhängigkeitserklärung des Kosovos mit der Unterstützung des Westens.
Ende 2022 spitzten sich die Spannungen zwischen Belgrad und Pristina erneut zu. Serbische Bewohner des Kosovos blockierten im Norden des Landes wochenlang den Verkehr mit Strassensperren. Erst die Festnahme eines serbischen Polizisten führte zu einer Deeskalation der Krise.