SPD-Politikerin sieht Prämie für private Lastenräder skeptisch

Die Grünen in Deutschland fordern die Unterstützung für private Lastenräder. Umweltministerin Schulze kritisiert den Vorschlag und sieht keinen Bedarf.

Ein Lastenrad-Fahrer fährt über eine Brücke über der Autobahn 7 in Hamburg. Grünen-Politiker Kindler fordert 1000 Euro Zuschuss für Lastenfahrräder. Foto: Georg Wendt/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Lastenräder sollen für private Personen mit einer Milliardensumme gefördert werden.
  • Das fordern die Grünen in Deutschland.
  • SPD-Politikerin und Umweltministerin Schulze reagiert mit Unverständnis.

Umweltministerin Svenja Schulze reagiert skeptisch auf den Vorschlag der Grünen. Sie wollen, dass der Bund künftig auch den Kauf privat genutzter Lastenräder mit einer Milliardensumme fördern soll.

Fokus auf Gewerbe und Kommunen

Der Bund fördere längst Lastenräder, und zwar für Freiberufler, Betriebe, Vereine oder Kommunen, sagte die SPD-Politikerin. «Das bringt mehr für den Klimaschutz, denn im Gewerbe kann man Kleintransporter überflüssig machen, etwa bei der Paketzustellung.» Den von der Regierung gewählten Fokus auf Gewerbe und Kommunen nannte Schulze «richtig, weil hier der Klimaschutzhebel am grössten ist».

Schulze sagte, dass auch Privatleute von der bereits existierenden Prämie profitieren könnten. Denn gefördert würden auch Leihangebote für die private Nutzung, «damit jeder ausprobieren kann, ob sich ein Lastenrad lohnt». Erstattet werden nach dem aktuellen Modell 25 Prozent der Anschaffungskosten, bis maximal 2500 Euro pro Rad.

Svenja Schulze (r, SPD), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. - dpa-infocom GmbH

Zuvor hatte sich der Grünen-Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler in einem Zeitungsinterview für eine stärkere Förderung von Lastenfahrrädern ausgesprochen. Eine Million Lastenräder sollten vom Bund mit jeweils 1000 Euro Zuschuss gefördert werden. Und anders als bisher sollten auch privat genutzte Lastenräder einbezogen werden.

Baerbock von der Idee überzeugt

Auch Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hatte sich hinter den Vorschlag gestellt. Es solle keine «absolute Ungleichheit» geben zu der bestehenden Förderung von 6000 Euro für Elektroautos. Mit Lastenrädern könnten Menschen etwa ihre Einkäufe nach Hause bringen, die keinen Führerschein haben oder nicht Auto fahren.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hatte die Vorschläge auf Twitter als «abstrus und weltfremd» kritisiert. Er wandte ein, dass für viele Menschen im ländlichen Raum, gerade für Handwerker, dies eben nicht die perfekte Lösung sei.