Steve Bannon spricht auf Regierungskonferenz in Ungarn
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gibt viel darauf, der selben bürgerlichen Parteienfamilie anzugehören wie Angela Merkel. Zugleich pflegt er vertraulichen Umgang mit Potentaten wie Putin und Erdogan. Aber auch prominente Gesichter wie Steve Bannon sind in seinem Reich gern gesehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Steve Bannon ist zu Gast auf einer Regierungskonferenz in Ungarn.
- Bannon ist eine Gallionsfigur der radikalen Rechten in den USA.
- Er soll auch dem US-Präsidenten Trump zum Aufstieg verholfen haben.
Der umstrittene ehemalige Strategieberater des US-Präsidenten Donald Trump, Steve Bannon, tritt als Gast der rechts-nationalen ungarischen Regierung in Budapest auf. Auf der Konferenz «Die Zukunft Europas» hält er am kommenden Mittwoch das Schlussreferat mit dem Titel «Trumps ‹Amerika-zuerst›-Politik und ihre Auswirkungen auf Mitteleuropa», wie der Veranstalter am Dienstagabend auf seiner Webseite mitteilte.
Die Konferenz begleitet die im Juli zu Ende gehende Präsidentschaft Ungarns in der Visegrad-Vier-Gruppe (Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei). Finanziert wird sie vom ungarischen Aussenministerium.
Bannon ist eine Gallionsfigur der radikalen Rechten in den USA. Das früher von ihm geleitete Nachrichtenportal «Breitbart» trug mit zum Aufstieg Trumps an die Macht bei. Im Wahlkampf 2016 machte ihn Trump zu seinem Chefstrategen, nach der Wahl zum Chefberater im Weissen Haus. Wegen Meinungsverschiedenheiten entliess er ihn jedoch im August vergangenen Jahres.
Auch «Breitbart», wo er zuletzt Vorstandsvorsitzender war, trennte sich von Bannon. Seitdem kommt er immer wieder nach Europa. Im vergangenen März traf er in Zürich die AfD-Spitzenpolitikerinnen Alice Weidel und Beatrix von Storch. Den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban bezeichnete Bannon im Gespräch mit der «New York Times» als «Helden» und den «derzeit bedeutendsten Burschen der Szene».