Erdgas-Streitigkeiten zwischen Griechenland und Türkei halten an

Die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei im Streit um Erdgas im östlichen Mittelmeer dauern an. Sie haben erneut ihre Flotten mobilisiert.

Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, spricht nach einer Kabinettssitzung. Foto: -/Turkish Presidency/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Streit um Erdgas zwischen Griechenland und der Türkei spitzt sich zu.
  • Ein türkisches Forschungsschiff befand sich in einem griechischen Seegebiet.
  • Die beiden Staaten haben erneut ihre Flotten Mobilisiert.

Der Streit um Erdgas im östlichen Mittelmeer spitzt sich zu. Athen und Ankara haben erneut ihre Flotten mobilisiert. Wie kann der Konflikt im östlichen Mittelmeer gestoppt werden?

Während der Nacht auf Dienstag bewegte sich das türkische Forschungsschiff «Oruc Reis» in einem Seegebiet. Dieses versteht Griechenland als eigene Ausschliessliche Wirtschaftszone. Griechische Kriegsschiffe sandten alle 15 Minuten per Funk einen Aufruf an den Kapitän des Forschungsschiffes, die Region umgehend zu verlassen.

Während der Nacht auf Dienstag bewegte sich das türkische Forschungsschiff «Oruc Reis» in einem griechischen Seegebiet. - keystone

Die Aufrufe blieben jedoch unbeantwortet, wie es am Morgen aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Athen hiess. Die «Oruc Reis» wird von mehreren türkischen Kriegsschiffen begleitet, berichtete der staatliche griechische Rundfunk (ERT).

Das türkische Schiff soll bis zum 23. August südlich der griechischen Insel Megisti (Kasteloriso) und Rhodos nach Erdgas forschen, wie die zuständige türkische Marinebehörde mitteilte.

Verschiedene Perspektiven erschweren die Situation

Die Suche der Türkei ist aus Sicht Athens illegal, weil die Region zur sogenannten Ausschliesslichen Wirtschaftszone des EU-Landes gehöre. Die EU hat die türkischen Aktionen verurteilt und Ankara aufgefordert, sie einzustellen. Auch aus Berlin kam Kritik.

Nach türkischer Lesart haben Inseln wie Kreta zwar Hoheitsgewässer, aber keine Ausschliessliche Wirtschaftszone. Athen unterzeichnete inzwischen mit Italien und Ägypten verschiedene Abkommen. Darin wird – gemäss internationalem Seerecht –von Rom und Kairo anerkannt, dass die Inseln doch eine solche Zone haben.

Ende Juli war nach einer Vermittlung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine leichte Entspannung zwischen Athen und Ankara eingetreten. Die beiden Nato-Staaten hatten zugestimmt, einen Dialog zum Thema Energie im östlichen Mittelmeer aufzunehmen.