Taliban-Vizechef: «Voll und ganz bereit» für Friedensabkommen
Der stellvertretende Anführer der Taliban äusserte sich zu den Friedensverhandlungen mit den USA. Die Taliban seien «voll und ganz bereit» zu einem Ankommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der stellvertretende Taliban-Chef äusserte sich zu den Friedensverhandlungen mit den USA.
- Die Taliban seien «voll und ganz bereit» für ein Abkommen.
- Die Vereinbarung werde voraussichtlich am 29. Februar unterzeichnet.
Erstmals hat sich der stellvertretende Anführer der radikalislamischen Taliban in Afghanistan zu den Friedensverhandlungen mit den USA geäussert. Die Taliban seien «voll und ganz bereit» zu einem Abkommen mit Washington. So erklärte Siradschuddin Hakkani in einem Beitrag für die «New York Times» am Donnerstag.
Die Verhandlungen zwischen Vertretern der US-Regierung und den Taliban über einen US-Truppenabzug aus Afghanistan stehen womöglich kurz vor einem Abschluss. Aus Taliban-Kreisen hiess es, die Vereinbarung werde voraussichtlich am 29. Februar unterzeichnet. Im Gegenzug sollen die Taliban Garantien dafür geben, dass sie das Terrornetzwerk Al-Kaida und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen.
Der stellvertretende Taliban-Chef, der auch Gründer des Hakkani-Netzwerks ist, hat sich bislang selten öffentlich geäussert. In der Regel tat er dies über Audiobotschaften auf Paschtunisch. Zuletzt wurde eine solche Botschaft im Juni 2017 auf einer Website der Taliban veröffentlicht. Das mit den Taliban verbündete Hakkani-Netzwerk wird für zahlreiche schwere Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht.
Kurz vor der Unterzeichnung
In dem Artikel mit der Überschrift «Was die Taliban wollen» schrieb Hakkani: «Wir stehen kurz vor der Unterzeichnung eines Abkommens mit den Vereinigten Staaten. Und sind fest entschlossen, jede einzelne Bestimmung nach Buchstaben und Geist umzusetzen.»
Er sei «überzeugt, dass das Töten und Verstümmeln aufhören muss». Die Taliban sind für ihre häufigen, gegen Zivilisten gerichtete Selbstmordanschläge bekannt.
Hakkani ging auch auf Bedenken angesichts einer möglichen Rückkehr der radikalislamischen Miliz an die Macht ein. Die Taliban seien offen für ein «neues, integratives politisches System». Diese solle «die Stimme jedes Afghanen widerspiegeln» und kein Afghane solle sich davon ausgeschlossen fühlen.