Treffen im Garten, Tee beim König: Biden legt Stopp in London ein

Vor dem Start des Nato-Gipfels in Litauen hat der US-Präsident Biden einen Zwischenstopp in London eingelegt. Auch von König Charles III. wurde er empfangen.

US-Präsident Joe Biden beim Treffen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak in der Downing Street 10 in London, Montag, 10. Juli 2023. (AP Photo/Susan Walsh) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf seinem Weg nach Litauen legte der US-Präsident einen Zwischenstopp in London ein.
  • Biden traf sich dort mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak.
  • Er wurde im Anschluss von König Charles III. auf Schloss Windsor empfangen.

Kurz vor dem Start des Nato-Gipfels in Litauen haben die USA und Grossbritannien ihre enge Beziehung beschworen. Auf dem Weg in die litauische Hauptstadt Vilnius legte US-Präsident Joe Biden einen Zwischenstopp in London ein. Biden traf dort am Montag den britischen Premierminister Rishi Sunak in dessen Regierungssitz in der Downing Street.

«Wir sind zwei der stärksten Verbündeten in diesem Bündnis», sagte Sunak zum Auftakt des Treffens der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Er wisse, dass die USA und Grossbritannien alles tun wollten, um die transatlantische Sicherheit zu stärken.

Biden bezeichnete das Verhältnis als «felsenfest» und sagte, er könne keinen besseren Freund und Verbündeten treffen. Nach Angaben des Weissen Hauses war Biden als Präsident damit zum ersten Mal in der Londoner Regierungszentrale. Im Anschluss wurde Biden auf Schloss Windsor auch von König Charles III. empfangen.

Bilaterale und globale Themen

Der US-Präsident und Premier Sunak haben sich in den vergangenen Monaten gleich mehrfach gesehen. Erst vor rund einem Monat war der Brite zu Besuch in Washington. Biden scherzte bei seiner Ankunft in der Downing Street nach Angaben einer aus den USA mitreisenden Reporterin: «Wir treffen uns nur einmal im Monat.»

US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Rishi Sunak, links, beim Treffen in London. (AP Photo/Frank Augstein) - keystone

Bilder zeigten Biden und Sunak gemeinsam im Garten. Sie sprachen bei dem weniger als eine Stunde dauernden Treffen über eine Reihe bilateraler und globaler Themen.

Nach offiziellen britischen Angaben ging es dabei auch um die Fortschritte bei der Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in den Bereichen: kritische Mineralien, Energiesicherheit und Künstliche Intelligenz. Wichtigstes Thema aber dürfte mit Sicherheit der anstehende Nato-Gipfel gewesen sein. Besonders militärisch ist die Zusammenarbeit zwischen Washington und London noch immer eng.

Auf Schloss Windsor empfangen

Für Verstimmungen hatte aber kürzlich die Entscheidung der USA gesorgt, umstrittene Streumunition an die Ukraine zu schicken. Sunak sprach sich am Samstag öffentlich gegen den Schritt aus – ohne jedoch den Verbündeten direkt zu kritisieren.

Laut Nachrichtenagentur PA nutzte Sunak das Gespräch mit Biden, um die Haltung Grossbritanniens in dieser Frage noch einmal zu verdeutlichen. Die beiden seien sich einig: Die Nato müsse gestärkt und die Verteidigung der Ukraine langfristig gewährleistet werden.

Im Anschluss wurde Biden von Charles III. auf Schloss Windsor mit militärischen Ehren empfangen. Biden und der König begrüssten sich vor historischer Kulisse mit einem Handschlag. Nach einem minutenlangen militärischen Spektakel zogen sie sich zurück.

Joe Biden begutachtet die königliche Garde zusammen mit dem britischen König Charles III. während einer Begrüssungszeremonie auf Schloss Windsor in England, am Montag, 10. Juli 2023. (AP Photo/Susan Walsh). - keystone

Es war das erste Zusammentreffen zwischen Biden und Charles seit dessen Krönung Anfang Mai. Damals hatte Bidens Ehefrau Jill die USA vertreten, nicht aber der Präsident selbst. Das hatten konservative britische Medien missbilligend zur Kenntnis genommen. Allerdings hat noch nie ein US-Präsident an einer britischen Krönung teilgenommen.

Dem Weissen Haus zufolge wollten die beiden bei dem Treffen unter anderem über den Ausbau sauberer Energien in Entwicklungsländern sprechen. Der Schutz des Klimas ist ein Thema, für das sich der 74-jährige Charles seit langem einsetzt.