Tschechien liefert russischen Hacker an USA aus
Tschechien liefert einen mutmasslichen Hacker an die USA aus. Der Mann soll Nutzerdaten bei Berufsnetzwerk Linkedin gestohlen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Tschechien liefert einen mutmasslichen russischen Hacker an die USA aus.
- Der Mann hat anscheinend Date auf der Plattform Linkedin geklaut.
Nach langen juristischen Auseinandersetzungen hat Tschechien einen mutmasslichen russischen Hacker an die USA ausgeliefert. Der Verdächtige wurde nachts in Prag in ein Flugzeug gebracht. Das teilte am Freitag eine Sprecherin des Justizministeriums mit. Zuerst hatte der tschechische öffentlich-rechtliche Rundfunk darüber berichtet.
Die US-Ermittler werfen dem 30 Jahre alten Mann vor, die Zugangsdaten von rund 117 Millionen Nutzern des sozialen Netzwerks LinkedIn gestohlen zu haben. Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, der Republikaner Paul Ryan, hatte sich bei einem Besuch in Prag am Dienstag persönlich für die Auslieferung eingesetzt.
Der Entscheidung des Justizministeriums war ein kompliziertes juristisches Tauziehen vorausgegangen. Neben den USA forderte nämlich auch Russland die Auslieferung seines Staatsbürgers. Die Behörden in Moskau begründeten dies mit mutmasslichen Internet-Betrügereien im Umfang von umgerechnet einigen Hundert Euro.
Nach Darstellung des Justizministers Robert Pelikan von der populistischen ANO-Partei übte Präsident Milos Zeman wiederholt Druck auf ihn aus, dem Antrag der Russen den Vorzug zu geben. Der mutmassliche Hacker war im Oktober 2016 in einem Prager Hotel festgenommen worden.