Türkei erhält Ausreiseverbot gegen Deutschen Adnan S. aufrecht

Türkische Behörden halten an das Ausreiseverbot für den 56-jährigen Deutschtürken fest. Adnan S. steht unter Terrorverdacht wegen seinen Facebook-Einträgen.

Der Deutsch-Türke Adnan S. kann nicht ausreisen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Deutsche Adnan S. sitzt seit Dezember 2018 in der Türkei fest.
  • Das Gericht in der Provinz Konya hat die Aufhebung seiner Ausreisesperre abgelehnt.

Der seit Ende Dezember in der Türkei festgehaltene Münchner Adnan S. (56) muss bis auf Weiteres dort bleiben. Das zuständige Gericht in der zentraltürkischen Provinz Konya habe gegen seinen Antrag auf Aufhebung der Ausreisesperre entscheiden, sagte S. der Deutschen Presse-Agentur heute Freitag. In dem einseitigen Bescheid sei dafür kein Grund angegeben.

S. war am 27. Dezember kurzzeitig festgenommen worden, nachdem er zur Beerdigung seiner Mutter in die Türkei gereist war. Wegen einiger Einträge auf Facebook wirft der Staatsanwalt ihm vor, eine Terrororganisation unterstützt zu haben. Zwei Tage später wurde S. wieder freigelassen, allerdings unter der Auflage, dass er das Land nicht verlässt. Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass der Fall bekannt ist. Die Botschaft in Ankara betreue den Mann konsularisch.

Auswärtiges Amt warnt

Einträge in sozialen Medien wie Facebook haben schon mehrfach zu kurz- oder längerfristigen Festnahmen von deutschen Bürgern geführt. Betroffen waren vor allem Deutsche mit türkischen Wurzeln. Das Auswärtige Amt gibt deshalb Reisehinweise auf seiner Website.

2017 hatte eine Serie von Verhaftungen von deutschen Staatsbürgern eine schwere Krise zwischen Ankara und Berlin ausgelöst. Mit der Freilassung und Ausreise einiger prominenter Fälle hatten sich die Beziehungen von Ende 2017 an leicht entspannt. Nach der Freilassung eines Mannes aus Hamburg aus monatelanger U-Haft und seiner Ausreise vor rund zwei Wochen dürften nun noch vier deutsche Staatsbürger «aus politischen Gründen» in Haft sein – einige in U-Haft, andere wurden jüngst zu Haftstrafen verurteilt.