Türkei: IS-Anhänger sollen zurück in Heimatland

Die Türkei will IS-Anhänger zurück in ihr Heimatland schicken. Gleichzeitig kritisiert der Innenminister allerdings europäische Staaten für ihr Vorgehen.

IS-Anhänger sollen zurück in ihre Heimat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei will gefangenen IS-Anhänger wieder zurück in ihre Heimatländer schicken.
  • Am 9. Oktober wurde eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG gestartet.

Die Türkei will gefangen genommene Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in ihre europäischen Heimatländer zurückschicken. «Wir sind für niemandes IS-Mitglieder ein Hotel», sagte Innenminister Süleyman Soylu am Samstag in Ankara.

Rechts: Süleyman Soylu. - Keystone

Zugleich kritisierte er, dass mehrere europäische Staaten IS-Verdächtigen die Staatsangehörigkeit entzogen hätten. Das sei «inakzeptabel und unverantwortlich».

Gemeint sind Länder wie Grossbritannien oder die Niederlande, aus denen einige der Gefangenen aus der türkischen Nordsyrien-Offensive stammten. Sie würden es sich leicht machen. Zahlen zu Gefangenen nannte Soylu nicht.

Offensive gegen Kurdenmiliz

Die Türkei hatte am 9. Oktober eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die nach acht Tagen zunächst durch eine Waffenruhe gestoppt wurde. Vergangene Woche hatten sich Moskau und Ankara darauf geeinigt, nordsyrische Grenzgebiete zur Türkei gemeinsam zu kontrollieren.

Ankara sieht in der YPG einen syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie als Terrororganisation. Mehrere europäische Staaten haben es bisher abgelehnt, IS-Anhänger zurückzuholen, welche die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) gefangen genommen hatten.