Türkei will im Erdgasstreit auch Bohrschiff ins Mittelmeer schicken

Die Türkei will das Bohrschiff «Yavuz» wieder ins Mittelmeer schicken. Nach der Wartung werde es aufbrechen und von weiteren Schiffen beschützt.

Türkisches Schiff «Yavuz» vor Auslaufen zu Gasbohrungen - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Monaten befinden sich die Türkei, Griechenland und Zypern in einem Erdgasstreit.
  • Die Türkei will nun wieder das Bohrschiff «Yavuz» ins Mittelmeer losschicken.
  • «Yavuz» war im Sommer im Südwesten der Republik Zypern auf der Suche nach Erdgas.

Die Türkei will nach der umstrittenen Entsendung eines Gas-Forschungsschiffes ins östliche Mittelmeer auch das Bohrschiff «Yavuz» wieder losschicken. Es werde «nach seiner Wartung für neue Bohrungen ins Mittelmeer aufbrechen». Dies sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch in Ankara. Eine Flotte werde das Bohrschiff begleiten, um seine Sicherheit zu gewährleisten.

Das Schiff «Yavuz» hatte im Südwesten der Republik Zypern nach Erdgas gesucht. Und war Anfang Oktober erstmals seit Monaten wieder in türkische Gewässer zurückgekehrt. Der Abzug des Forschungsschiffes «Oruc Reis» Mitte September wurde als Zeichen der Entspannung im Erdgasstreit gewertet. Die erneute Entsendung der «Oruc Reis» am Montag entfachte den Erdgasstreit erneut.

Türkei in Streit mit Griechenland und Zypern

Erdogan sagte an Griechenland und den griechischen Teil Zyperns gerichtet, die Türkei werde «weiterhin die Antwort, die sie verdienen» geben.

Athen wirft der Türkei vor, illegal in Gewässern der Ausschliesslichen Wirtschaftszone Griechenlands nach Erdgas zu suchen. Ankara argumentiert, dass die erkundeten Zonen zum türkischen Festlandsockel gehören und die Türkei ein Recht auf die Erkundungen habe.

Einen ähnlichen Konflikt gibt es um die Insel Zypern, vor deren Küste schon reiche Erdgasvorkommen entdeckt wurden.