Ukraine ermittelt umfassend zu Enthauptungsvideo

Das letzte Woche aufgetauchte Video einer mutmasslichen Enthauptung eines ukrainischen Soldaten durch russische Truppen wird umfassend untersucht.

Die Gruppe wird von verschiedenen Seiten mit Terrororganisationen wie ISIS und Al Kaida verglichen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Kürzlich sorgte das Video einer mutmasslichen Enthauptung eines Ukrainers für Entsetzen.
  • Der Generalstaatsanwalt hat angekündigt, eine grossangelegte Untersuchung zu starten.
  • Die Authentizität der Aufnahme konnte noch nicht bestätigt werden.

Die Ukraine untersucht nach Angaben von Generalstaatsanwalt Andriy Kostin umfassend ein Video, das mutmasslich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Kämpfer zeigt.

«Im Moment arbeiten alle Ermittlungsbehörden der Ukraine, unser gesamter Geheimdienst hart daran, den Täter und das Opfer genau zu identifizieren», sagte Kostin am Freitag bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Er könne die Authentizität der Aufnahme noch nicht bestätigen. «Sobald wir das endgültig klären können, werden wir diese Informationen umgehend veröffentlichen», sagte er der Agentur BNS zufolge.

Video konnte noch nicht verifiziert werden

In der Nacht zum Mittwoch war in sozialen Netzwerken ein Video aufgetaucht, das zeigt, wie ein uniformierter Mann von einem anderen enthauptet wird.

Der Täter trägt dabei eine für russische Soldaten typische weisse Kennzeichnung an der Kleidung. Die gezeigten Szenen sorgten international für Entsetzen. Die Echtheit des Videos sowie der Zeitpunkt der Aufnahme liessen sich bislang noch nicht unabhängig überprüfen.

Ukrainische und internationale Beobachter gehen davon aus, dass es sich um einen weiteren Beleg russischer Kriegsverbrechen in der vor mehr als einem Jahr angegriffenen Ukraine handelt. Nach Angaben von Kostin untersuchen die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden rund 77 000 Fälle von mutmasslichen russischen Kriegsverbrechen im Land. «Gerichte haben bereits 30 Urteile gefällt», sagte er. Darüber hinaus gebe es auch in 20 weiteren Ländern eigene nationale Ermittlungen zu russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine.