Ukraine Krieg: Grossbritannien sanktioniert 370 weitere Russen
Grossbritannien hat wegen des Ukraine-Kriegs Sanktionen gegen 370 weitere russische und belarussische Privatpersonen und Organisationen angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Grossbritannien sanktioniert 370 weitere russische Oligarchen und Putin-Freunde.
- Zuvor hatte das Parlament ein neues Gesetz verabschiedet, das dies vereinfacht.
- Zudem gelten ab heute hohe Zölle sowie ein Exportstopp bei Luxusgütern.
Grossbritannien setzt 370 weitere Russen und Belarussen auf seine Sanktionsliste. Betroffen sind politische Verbündete von Präsident Putin, aber auch Führungspersonen von grossen russischen Unternehmen.
Wie das Aussenministerium am Dienstag mitteilte, hat das Land nun über 1000 Einzelpersonen und Organisationen wegen des Ukraine-Kriegs sanktioniert. Neu auf der Liste stehen unter anderem: Sergei Shoigu, ein russischer Politiker und Armee-General, der frühere Ministerpräsident Dimitri Medwedew und Putins Pressesprecher Dmitri Peskow.
Zuvor hatte das britische Parlament mit einem neuen Gesetz Sanktionen gegenüber russischen Oligarchen und Putin-Freunden vereinfacht. Dieses wurde wegen des Ukraine-Kriegs im Eilverfahren eingeführt.
Nun können die Vermögenswerte von reichen Ausländern in Grossbritannien leichter kontrolliert werden. Mit dem neuen Gesetz müssen Besitzer solcher Werte auf einer Liste ihre wahre Identität angeben. So soll verhindert werden, dass Oligarchen den Sanktionen in dem Land ausweichen können.
Grossbritannien erhöht Zölle und verbietet Export
Zudem gelten ab heute hohe Zölle auf Importwaren aus Russland. Dazu wurde eine Liste von Luxusgütern mit einem Handelsumfang von 900 Millionen britischer Pfund veröffentlicht. Importgüter wie Stahl, Holz und Getreide von dieser Liste unterliegen künftig zusätzlichen von 35 Prozentpunkten an Zöllen.
Ebenfalls wurde ein Exportstopp für Produkte wie Luxusautos, hochwertige Mode und Kunstartikel verhängt. Das Verbot werde «in Kürze» in Kraft treten, teilte das Ministerium mit. Es solle sicherstellen, dass russische Oligarchen, welche unter Putins Führung reich geworden seien und dessen «illegale Invasion unterstützen», keinen Zugang zu Luxusgütern mehr haben.
Ukraine-Krieg: Grossbritannien bei Sanktionen kritisiert
Zuvor war Grossbritannien dafür kritisiert worden, dass Sanktionen gegen reiche Russen nur langsam umgesetzt wurden. Aus Protest besetzten Aktivisten am Montag eine Villa, die im Zusammenhang mit dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska steht.
Nach den von den USA und der EU beschlossenen Sanktionen gegen putinfreundliche Russen, hat aber auch Grossbritannien bereits Einzelpersonen sanktioniert. Darunter ist etwa auch Roman Abramovitsch, der reiche Besitzer des FC Chelsea.