Ukraine-Krieg: Kämpferin in Stahlwerk als Heldin gefeiert

Die Lage der im Asow-Stahlwerk eingeschlossenen Soldaten im Ukraine-Krieg ist düster. Einen Lichtblick bietet eine junge Kämpferin (21) mit ihrer Singstimme.

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Facebook/@Nik Mark - Im Video singt die Ukraine-Kämpferin versteckt in einem Stahlwerk.

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Stahlwerk Azovstal harren seit Wochen ukrainische Kämpfer von Russen belagert aus.
  • Ein Video von dort geht um die Welt: Eine Soldatin (21) singt ein hoffnungsvolles Lied.
  • Die junge Kateryna wird in den sozialen Medien nun «Singvogel von Mariupol» genannt.

Ein Video aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol geht um die Welt: Unter Bombenbeschuss, von allen Seiten von russischen Truppen belagert, sieht man eine Gruppe ukrainischer Kämpfer in einem dunklen Raum. Sie gehören zu den letzten, die in der von Russland im Ukraine-Krieg eingenommenen Hafenstadt Widerstand leisten.

Plötzlich erhellt eine wunderschöne Stimme die Dunkelheit. Die Bilder zeigen eine junge Soldatin, die mit einer Waffe in der Hand langsam ein patriotisches Lied anstimmt. Ihre Kameraden summen leise mit.

Kateryna (21) ist eine der im Asow-Stahlwerk eingeschlossenen ukrainischen Kämpfer. - Facebook / Nik Mark

Die Kämpferin, die für einen Lichtblick in einer hoffnungslosen Situation sorgt, heisst Kateryna und ist 21 Jahre alt. Die Musikerin aus dem westukrainischen Sosnivka habe sich letztes Jahr für den Militärdienst entschlossen, schreibt die «Daily Mail».

«Sie hat die Musik für eine andere Berufung hinter sich gelassen», sagt einer ihrer ehemaligen Lehrer zu der britischen Zeitung. «Sie ist sehr stark – eine Kämpferin ohne einen Tropfen Furcht im Blut.»

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In den sozialen Medien wird die 21-Jährige nach dem Gänsehaut-Video inzwischen als Heldin gefeiert. Wegen ihrer Singstimme und ihres Aufenthaltsorts hat sie den Spitznamen «Stahlvogel» oder «Singvogel von Mariupol» erhalten. Geteilt hat das Video Nik Mark, ein anderer Soldat, auf Facebook, zusammen mit einem Bild von Kateryna.

Ukraine-Krieg: Zivilisten gerettet, Kämpfer harren in Stahlwerk aus

Am Samstag wurden die letzten Zivilisten aus dem Stahlwerk evakuiert. Nun harren nur noch die Kämpfer des Asow-Regiments im Labyrinth von Tunneln und Werkhallen aus. Seit 72 Tagen befinden sie sich unter ständigen Bombardierungen und Angriffen der Russen im Ukraine-Krieg.

«Kapitulation ist keine Option für uns», sagten die Soldaten bei einer Online-Pressekonferenz am Sonntag. Dennoch gehen den Kämpfern langsam Medikamente, Wasser und Nahrung aus, hiess es vonseiten der ukrainischen Regierung. Die Ukraine arbeitet bislang erfolglos daran, auch ihre Soldaten zu retten.