Ukraine-Krieg: Russen führen an besetztem AKW Geheim-Operation durch

Seit Monaten wird das AKW Saporischschja im Ukraine-Krieg von Russland besetzt. Kiew zeigt sich besorgt – der Kreml soll geheime Operationen daran durchführen.

Eine Explosion auf dem Gelände des AKW Saporischschja im Ukraine-Krieg am 4. März 2022. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das ukrainische AKW Saporischschja wird seit Monaten von russischen Truppen besetzt.
  • Nun meldet die Ukraine, dass der Kreml vor Ort Geheim-Operationen durchführt.
  • Zuletzt sind die Sorgen vor einem russischen Atomschlag erneut gewachsen.

Das AKW Saporischschja befindet sich im Ukraine-Krieg noch immer in russischer Hand. Wochenlang wurde es beschossen, Kiew und Moskau beschuldigten sich jeweils gegenseitig.

Nun sorgen erneute Berichte über das Kraftwerk für Aufsehen. Die ukrainische Atombehörde «Energatom» meldet: Russland führt auf dem besetzten Gelände Geheim-Arbeiten durch.

Das befeuert die Sorgen über einen russischen Atomschlag aufs Neue. Die Ukrainer befürchten, dass Moskau in Saporischschja den Einsatz einer nuklearen Waffe vorbereitet.

Experten wird im Ukraine-Krieg Zugang zu Atomlager verweigert

«Energatom» schreibt auf Telegram: «In der vergangenen Woche haben die russischen Besatzer nicht autorisierte Bauarbeiten» auf dem AKW-Gelände durchgeführt. Und: «Das russische Militär führt diese Arbeiten im Geheimen durch.»

Betroffen von diesen geheimen Arbeiten ist ausgerechnet ein Lager mit 174 Spezial-Containern voller hoch radioaktiven Materialien. Für Aussenstehende ist es verboten, das Lager zu betreten. Also auch für das Personal des AKW und die Vertreter der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA).

Sollte es zu einem Unfall in dem Lager kommen, hätte das laut den ukrainischen Behörden verheerende Folgen. Auf Telegram warnen sie, dass mehrere hundert Quadratkilometer von Strahlen kontaminiert werden könnten.

Umfrage

Glauben Sie, dass es im Ukraine-Krieg zu einem Atomschlag kommen könnte?

Ja.
50%
Nein.
50%

Erst am Wochenende behauptete der Kreml, Kiew plane, im Ukraine-Krieg eine «schmutzige Bombe» zu zünden. Anschliessend solle Putins Armee dafür verantwortlich gemacht werden.

In der Folge wuchs die Sorge, Russland könnte sich darauf vorbereiten, selbst eine Atombombe abzufeuern. Die These: Nach dem Einsatz der russischen Bombe könnten die Angreifer behaupten, längst vor einem Atom-Angriff aus Kiew gewarnt zu haben.