Ukraine-Krieg: Russland beschiesst Stadt Enerhodar

Im Ukraine-Krieg hat die russische Armee die Stadt Enerhodar beschossen. Sie liegt in der Nähe des AKW Saporischschja.

IAEA-Mitarbeiter vor der Abreise in Kiew - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Expertenteam der IAEA ist zum AKW Saporischschja aufgebrochen.
  • Daraufhin hat die russische Armee die nahe liegende Stadt Enerhodar beschossen.
  • Die Kämpfe könnten zu einer Atomkatastrophe führen.

Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben im Ukraine-Krieg die Stadt Enerhodar beschossen. Das nach dem Aufbruch eines Expertenteams der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zum ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Enerhodar liegt nahe am AKW.

Die Stadt am Dnipro werde von den Russen mit Granaten angegriffen. Dies erklärte der Chef der Militärverwaltung des Bezirks Nikopol, Ewhen Jewtuschenko, am Mittwoch. Das Team mache sich nun aus der ukrainischen Hauptstadt auf den Weg zum Akw Saporischschja. Dies hatte IAEA-Chef Rafael Grossi zuvor in Kiew mitgeteilt.

Atomkatastrophe im Ukraine-Krieg möglich

Das mit sechs Reaktoren grösste Kernkraftwerk Europas wird seit Anfang März von russischen Truppen kontrolliert. In den vergangenen Wochen war die Gegend des AKW Saporischschja im Ukraine-Krieg wiederholt beschossen worden. Dafür machten sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich.

Der Beschuss nährte die Furcht, dass es in Saporischschja zu einer Atomkatastrophe kommen könnte. Diese könne ähnlich wie 1986 im ukrainischen, damals zur Sowjetunion gehörenden Tschernobyl ausfallen.

Reparaturarbeiten am explodierten ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl. Der Ukraine-Krieg könnte zu weiteren Atomkatastrophe führen. - dpa

IAEA-Chef Grossi hatte über Monate Zugang zu der Anlage in Saporischschja gefordert. Anfang August hatte er vor der «sehr realen Gefahr einer nuklearen Katastrophe» gewarnt. Am Dienstag trafen die IAEA-Experten den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.