Ukraine-Krieg: Wagner-Kämpfer spricht über Front-Einsatz
Die russische Wagner-Gruppe rekrutiert für den Ukraine-Krieg Zehntausende Männer in Gefängnissen. Ein Kämpfer hat nun über den Einsatz an der Front gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Für den Ukraine-Krieg rekrutierte die Wagner-Gruppe Zehntausende Männer in Gefängnissen.
- Die ehemaligen Häftlinge werden oftmals lediglich als «Kanonenfutter» eingesetzt.
- Ein rekrutierter Wagner-Kämpfer hat nun über seinen Einsatz an der Front gesprochen.
Seit Monaten kämpft die berüchtigte Söldner-Gruppe Wagner an der Seite russischer Soldaten im Ukraine-Krieg. Zuletzt stockten sie ihr Personal kräftig auf: Aus Gefängnissen rekrutierte die einstige Elite-Einheit Zehntausende Männer.
Einer dieser ehemaligen Häftlinge hat mit der deutschen Zeitung «Welt» über den Einsatz an der Front gesprochen. Der wegen Drogenhandels inhaftierte Russe Oleg zog für Wagner in den Ukraine-Krieg.
Anders als geschätzt 80 Prozent der Rekruten überlebte er den Einsatz und landete in ukrainischer Gefangenschaft.
Der Deal war klar: Häftlinge, die sechs Monate lang an der Front überleben, können straffrei nach Hause zurückkehren. Auch wenn Oleg ahnte, als «Kanonenfutter» zu enden, nahm er das Angebot an. Nur für die Straffreiheit, nicht aus ideologischer Überzeugung, wie er betont.
Trotzdem gibt er zu, die Propaganda des russischen Staatsfernsehen irgendwann geglaubt zu haben.
Nur Wagner-Kämpfer im Ukraine-Krieg
Einen Monat lang habe er ein Training erhalten und sei danach für einen Monat in der Region Luhansk eingesetzt worden. Davon sei er nur zwei Tage wirklich an der Front gewesen, kurz vor Weihnachten geriet er in ukrainische Gefangenschaft. «Wir haben gewusst, dass wir nur Fleisch sind», sagt Oleg gegenüber der Zeitung. «Unser Leben hat keinen Preis, uns kann man opfern.»
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Mit den Rekrutierungen würde die Wagner-Truppe die «Drecksarbeit» für Präsident Wladimir Putin erledigen. «Wagner ist dazu da, der regulären russischen Armee den Weg zu ebnen», so Oleg.
Von der Logistik bis zur vordersten Reihe an der Front – im Ukraine-Krieg habe er überall nur Wagner-Kämpfer gesehen. Von russischen Soldaten keine Spur.