Ukraines Präsident fordert zügige Hilfe im Kampf gegen Russland

Selenskyj drängt den Westen zu schneller Unterstützung gegen russischen Angriffskrieg. Russland soll in der letzten Woche über 900 Bomben abgeworfen haben.

Selenskj drängt seine Partner um mehr Unterstützung. - KEYSTONE/EDA/POOL/Alessandro della Valle

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt nach seinem Besuch in Deutschland und anderen europäischen Ländern die Partner im Westen zu einer zügigen Hilfe im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. «Es darf keine Zeit verschwendet werden – ein klares Signal muss gesendet werden», teilte er im Kurznachrichtendienst X mit.

«Unsere Partner sind in der Lage, die erforderliche Quantität und Qualität von Luftverteidigungssystemen bereitzustellen, Entscheidungen für unsere ausreichenden Langstreckenfähigkeiten zu treffen und die rechtzeitige Bereitstellung von Verteidigungshilfe für unsere Truppen zu gewährleisten», schrieb Selenskyj.

In der vergangenen Woche hätten die Russen rund 900 Gleitbomben über der Ukraine abgeworfen, teilte er mit. Es habe zudem Angriffe mit 40 Raketen und 400 Schläge mit Drohnen verschiedener Typen gegeben, erklärte Selenskyj und veröffentlichte auch ein Video von den Schäden.

Russischer Beschuss: Ukrainische Flugabwehr reagiert

Allein am Sonntag meldete die ukrainische Flugabwehr den Abschuss von 31 russischen Drohnen. Insgesamt habe es in der Nacht 68 Drohnenangriffe gegeben und mehrere Raketenschläge. Über Schäden ist nichts bekannt.

Selenskyj hatte in der vergangenen Woche Rom, Paris und London besucht und in Berlin Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier getroffen. Er warb bei der Europatour für seinen «Siegesplan», der bisher öffentlich nicht bekannt ist.

Ukraines Forderungen an den Westen

Klar ist aber, dass die Ukraine vom Westen eine Freigabe von Langstreckenwaffen für Schläge gegen militärische Ziele weit im russischen Hinterland fordert. Zudem verlangt Kiew eine konkrete Einladung für die Ukraine zur Nato-Mitgliedschaft.

Das Land steht angesichts des russischen Vormarsches im Osten der Ukraine militärisch zunehmend unter Druck. Russland hatte die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen und führt seither einen zerstörerischen Krieg.