Ukrainische Truppen geraten an der Front unter Druck

Ukrainischen Angaben zufolge sind die Truppen an vielen Frontabschnitten massiven russischen Angriffen ausgesetzt. Die Gegenoffensive schwächelt.

Ukrainische Freiwillige für die Armee hören ihrem Kommandeur nach einer Militärübung zu. Die ukrainische Armee sieht sich an vielen Frontabschnitten im Osten und Süden heftigen Angriffen russischer Truppen ausgesetzt. Foto: Bram Janssen/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Bram Janssen

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut ukrainischem Generalstab stehen die Truppen an der Front stark unter Druck.
  • Besonders angespannt sei die Lage an einigen Abschnitten im Osten und Süden.
  • Lediglich in zwei Orten im Süden befinde sich die Ukraine in der Offensive.

Die ukrainische Armee sieht sich an vielen Frontabschnitten im Osten und Süden heftigen Angriffen russischer Truppen ausgesetzt. Das geht aus dem Bericht des Generalstabs in Kiew am Donnerstagabend hervor.

Genannt wurden die Frontabschnitte Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk. Die russische Armee begleite die Angriffe mit Artilleriefeuer und Luftangriffen. Es gelinge aber jeweils, die Angreifer zu stoppen, hiess es. Die Militärangaben sind unabhängig nicht zu überprüfen.

Gegenoffensive bleibt hinter Erwartungen zurück

Der Bericht nannte indes nur zwei Abschnitte, an denen die Ukraine selber angreife – Richtung Melitopol und Berdjansk im Süden. Dort hofft die ukrainische Armee mit ihrer Gegenoffensive, das Asowsche Meer zu erreichen.

Ukrainische Soldaten nahe des Asowschen Meers. (Archivbild) - keystone

Ziel sei, die russische Landverbindung zur bereits seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim zu unterbrechen. In der Region haben sich die russischen Truppen aber besonders stark verschanzt.

Die ukrainische Offensive läuft seit zwei Monaten, bleibt aber bisher hinter den hohen Erwartungen zurück. Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert bereits seit Februar vergangenen Jahres.

Mehrere Tote nach Raketenangriffen

Die ukrainische Grossstadt Saporischschja wurde am Donnerstagabend erneut mit Raketen beschossen. Dabei sei mindestens ein Mensch getötet worden, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram.

Am Vortag hatten russische Raketen in der Stadt mindestens drei Menschen getötet. Zwei der Toten waren nach ukrainischen Berichten junge Strassenkünstlerinnen, die noch kurz zuvor Musik gemacht hatten.