Ukrainischer Grenzschutz hindert über 40 Männer an der Flucht

Wehrpflichtige Ukrainer versuchen, der Einberufung zu entkommen. Ein Lastwagen sollte sie in Richtung Grenze transportieren.

Ukrainische Soldaten in Bachmut. (Archivbild) Roman Chop/AP/dpa - dpa

Statt Getreide hat ein Lastwagen im südukrainischen Gebiet Odessa mehrere Dutzend wehrpflichtige Männer in Richtung Grenze transportiert. 41 Wehrpflichtige seien nachts bei der Ortschaft Nowossilske in einem Getreidetransporter entdeckt worden, teilte der Grenzschutz am Freitag mit.

Der Ort liegt nur wenige Kilometer von der rumänischen und der moldauischen Grenze entfernt. Die Männer stammen demnach aus zwölf verschiedenen ukrainischen Regionen. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen des versuchten illegalen Grenzübertritts eingeleitet. Gegen zwei Fluchthelfer werde ebenfalls ermittelt.

Die Grenzer griffen gemäss einer zweiten Mitteilung in den Karpaten vor der rumänischen Grenze einen weiteren Mann auf. Dieser hatte einen Notruf abgesetzt, nachdem er sich bei einem Sturz von einer Steilwand verletzt hatte. Der Wehrpflichtige stammt aus dem südukrainischen Gebiet Cherson.

Kriegszustand erschwert Ausreise

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Mit Kriegsausbruch wurde das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet.

Männer zwischen 18 und 60 Jahren können seitdem nur in Ausnahmefällen ausreisen. Dennoch versuchen täglich Dutzende, sich dem Wehrdienst durch eine Flucht über die grüne Grenze in die Europäische Union oder nach Moldau zu entziehen.

In Ländern wie Deutschland regt sich bereits Unmut über wehrpflichtige Ukrainer, die dort Sozialleistungen beziehen, statt daheim zu kämpfen.