Ukrainischer Präsident Selenskyj zu Gesprächen in Tschechien

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Donnerstag in Tschechien angekommen. Dort werde er am Donnerstag substanzielle Verhandlungen» führen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Bulgarien. Foto: Valentina Petrova/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Valentina Petrova

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Donnerstag in Tschechien angekommen.
  • Er werde dort mit Präsident Petr Pavel unter anderem «substanzielle Verhandlungen» führen.
  • Thema der Gespräche in Prag werde die weitere Unterstützung für die Ukraine sein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im Anschluss an einen Besuch in Bulgarien am Donnerstagabend in Tschechien angekommen. Er werde dort unter anderem mit Präsident Petr Pavel und Regierungschef Petr Fiala «substanzielle Verhandlungen» führen. Das schrieb der 45-Jährige vorab bei Twitter.

Thema der Gespräche in Prag werde die weitere Unterstützung für die Ukraine sein. Die sich seit fast anderthalb Jahren gegen die russische Invasion wehrt. Zudem gehe es um den bevorstehenden Nato-Gipfel und den Wiederaufbau nach dem Krieg, hiess es

Der frühere Nato-General Pavel war im April gemeinsam mit seiner slowakischen Kollegin Zuzana Caputova in Kiew zu Besuch gewesen.

Er steht seit Anfang März an der Spitze des EU- und Nato-Mitgliedstaats Tschechien. Der Besuch Selenskyjs findet kurz vor dem Nato-Gipfel in Vilnius am 11. und 12. Juli statt.

«Die Ukraine erwartet ein klares Signal vonseiten der Nato», betonte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala vor kurzem. Man müsse sich um die stärkstmögliche Unterstützung bemühen – einschliesslich einer Beitrittsperspektive für die Zukunft.

Tschechien – entscheidende Unterstützung Kiews

Tschechiens liberalkonservative Regierung gilt als entschiedene Unterstützerin Kiews. In Prag verweist man auf die eigenen negativen Erfahrungen mit dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten. Vom August 1968 in die damalige Tschechoslowakei. Die letzten Sowjetsoldaten verliessen erst 1991 das Land.

Allein von Januar bis Mai dieses Jahres stellte die tschechische Regierung der Ukraine nach früheren Angaben 24 Panzer zur Verfügung. Auch 76 Schützenpanzer und 16 Luftabwehr-Fahrzeuge. Hinzu kämen 57 000 Schuss Artilleriemunition sowie weitere Materialien wie Ersatzteile und Schutzausrüstung gegen atomare, biologische und chemische Gefahren.

Wolodymyr Selenskyj: Die Lage an den Kriegsfronten in der Ukraine bleibt weiterhin schwierig. - dpa

Am Freitag wird Selenskyj zudem in der Türkei erwartet. Er werde sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Istanbul treffen, meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Eine Bestätigung von ukrainischer Seite lag zunächst nicht vor. Bei dem Treffen soll es Anadolu zufolge unter anderem um das sogenannte Getreideabkommen gehen, das am 17. Juli ausläuft.