Vatikan und China verlängern Geheimabkommen zur Bischofsernennung

Der Vatikan verlängert ein Abkommen zur Bischofsernennung mit China um weitere zwei Jahre. Man sei gewillt, den Dialog mit China weiterzuführen.

Der Vatikan. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • China und der Vatikan verlängern ein Abkommen zur Bischofsernennung.
  • Der Vatikan wollen den «respektvollen und konstruktiven Dialog» weiterführen.
  • Somit sollen die Beziehungen der beiden Länder weiterentwickelt werden.

Der Heilige Stuhl hat ein Abkommen zur Ernennung von Bischöfen mit der Volksrepublik China um weitere zwei Jahre verlängert. «Die vatikanische Seite ist gewillt, den respektvollen und konstruktiven Dialog mit der chinesischen Seite weiterzuführen», teilte der Heilige Stuhl am Samstag mit.

Die Beziehungen der beiden Länder sollten damit weiterentwickelt werden, «damit die Mission der katholischen Kirche und das Wohl des chinesischen Volkes gefördert werden können», hiess es darin weiter. Mitte September erklärte Papst Franziskus auf seiner Reise nach Kasachstan, er sei jederzeit für einen Besuch in China bereit.

Papst Franziskus. - sda - Keystone/AP/Andrew Medichini

Mit dem Abkommen legten der Vatikan und Peking fest, gemeinsam Bischöfe in dem Land mit ungefähr 1,4 Milliarden Einwohnern zu ernennen.

Kritiker fürchten Einmischung Chinas

Wie das genau abläuft, ist allerdings unklar, da der Text nie veröffentlicht wurde. Normalerweise hat der Papst bei Bischofsernennungen das Sagen. Kritiker befürchten deshalb eine Einmischung Chinas in die Religion. Die vorläufige Vereinbarung wurde erstmals 2018 geschlossen und zwei Jahre später verlängert. Seitdem erhielten «sechs »geheime« Bischöfe eine Registrierung», erklärte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin – die Nummer zwei hinter Franziskus – in einem Interview mit «Vatican News» (Samstag).

In China gibt es eine offiziell anerkannte katholische Gemeinschaft und einen romtreuen Kirchenteil, der im Untergrund arbeitet. Die Position der sechs Bischöfe wurde mit der Registrierung laut Parolin schliesslich offiziell gemacht. Der 67-Jährige sprach zudem von «vielen Schwierigkeiten» für das Leben der katholischen Gemeinden in dem von der Kommunistischen Partei regierten Land. Laut Schätzungen umfasst die katholische Gemeinde Chinas etwa zehn Millionen Gläubige.