Venedig: Ermittlungen nach Unfall mit Kreuzfahrtschiff aufgenommen

Nachdem im Hafen von Venedig ein Kreuzfahrtschiff ein Touristenboot rammte, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen den Kapitän und den Steuermann.

Das Kreuzfahrtschiff «MSC Opera» war im Kanal von Giudecca im Juni mit einem Touristenboot zusammengestossen. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag prallte in Venedig das Kreuzfahrtschiff «MSC Opera» gegen ein Touristenboot.
  • Nun hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.
  • In Verdacht stehen der Kapitän und der Steuermann des Kreuzfahrtschiffes.

Die Staatsanwaltschaft von Venedig hat Ermittlungen gegen den Kapitän und den Steuermann des Kreuzfahrtschiffes «MSC Opera» aufgenommen. Dieses war am Sonntag in der Lagunenstadt beim Anlegen plötzlich ausser Kontrolle geraten und in ein Boot voller Touristen gekracht.

Die Ermittlungen würden auch gegen andere Personen laufen, die nicht Mitarbeiter der Reederei sind. Dies wurde von der Kreuzfahrtgesellschaft MSC Cruises bestätigt. Die «MSC Opera» gehört der in der Schweiz registrierten und in Genua ansässigen internationalen Kreuzfahrtlinie.

Kreuzfahrtschiff bleibt im Hafen von Venedig

Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte die Blackbox sowie das Kontrollsystem des Steuers und der Motoren. Das Schiff wurde konfisziert und bleibt in Venedig vor Anker, berichteten lokale Medien. In den nächsten Tagen soll von der Staatsanwaltschaft ein Expertenteam eingesetzt werden, das die Sicherheitsvorkehrungen an Bord prüfen soll.

Den Fahrgästen werde der volle Preis der Reise erstattet, hiess es von MSC. Sie könnten auch für den vorgesehenen Zeitraum an Bord bleiben. Nach derzeitigem Stand könne das Schiff am Freitag wieder in See stechen.

Zwei der vier beim Unfall verletzten Touristinnen bleiben vorerst im Spital. Eine 66-jährige Australierin erlitt ein Brust- und Rückentrauma. Eine 71-jährige Neuseeländerin muss an der Schulter operiert werden, berichteten lokale Medien. Eine US-Bürgerin und eine weitere Australierin, die ebenfalls verletzt wurden, konnten das Spital bereits wieder verlassen.