Von Russen: Vize-Chef von AKW Saporischschja gefangen und gefoltert

Russen sollen den Vize-Chef des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja gefangen genommen haben. Laut der Ukraine wird er an einem unbekannten Ort gefoltert.

Das AKW Saporischschja wird derzeit von Russland kontrolliert. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland kontrolliert seit März das ukrainische AKW Saporischschja.
  • Jetzt soll sogar der Vize-Chef des Kraftwerks in Gefangenschaft sein.
  • Nach ukrainischen Informationen wird Walerij Martynjuk von Russen sogar gefoltert.

Seit März wird das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja von russischen Truppen kontrolliert. Das grösste AKW von Europa liegt in der Nähe der Kriegs-Front und steht deswegen auch immer wieder unter Beschuss.

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Nun soll der Vize-Chef des Kraftwerks, Walerij Martynjuk, von den Russen in Gefangenschaft gehalten werden. Die ukrainische Kernkraft-Firma Energoatom teilte mit, dass er wahrscheinlich auch gefoltert wurde. Aktuell befinde er sich an einem unbekannten Ort.

Richtet Russland Winter-Basis in Kernkraftwerk ein?

Das Ziel der Russen sei es, Informationen über das AKW-Personal zu erhalten. Diese sollen dann helfen, das Personal zu zwingen, für das russische Unternehmen Rosatom zu arbeiten. Möglicherweise wird das Personal auch festgehalten.

Ausserdem seien die Russen wohl daran, sich für den Winter im Kraftwerk auszurüsten. Laut Energoatom bringen sie Heizungen, Matratzen, Betten und andere Geräte im Kraftwerk unter. So könnte das Gebäude von den Russen als Winter-Basis genutzt werden.

Die Russen haben es im Ukraine-Krieg auch schon auf das Atomkraftwerk Saporischschja abgesehen. - AFP

Trotz allem wurde die Anlage wieder an den Strom angeschlossen. Wie ein Vertreter der Besatzungsbehörde mitteilte, sei es aber noch nicht möglich, die Reaktoren wieder hochzufahren.