Wagenknecht: Mittelstreckenraketen sind Wahnsinn

Sahra Wagenknecht, BSW-Vorsitzende, ruft zu Verhandlungen mit Russlands Präsidenten auf.

Sahra Wagenknecht: «Wir wollen nicht in einen Krieg hineingezogen werden.» (Archivbild) - keystone

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hat Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über ein Ende des Kriegs in der Ukraine gefordert. «Ich finde es so was von nervig, wenn man uns dann immer mit der ganz grossen Moral daherkommt und dass man doch aus moralischen Gründen nicht mit Putin reden darf.» Dies sagte sie bei der Abschlusskundgebung der Demonstration, zu der das Bündnis «Nie wieder Krieg» aufgerufen hatte.

«Es ist für mich jeder Politiker ein Verbrecher, der einen Krieg beginnt», sagte Wagenknecht, verwahrte sich aber gegen Doppelmoral. «Was ist mit den vielen US-Politikern, die die vielen, vielen Kriege der letzten Jahre verantwortet haben, in denen» – wie Wagenknecht behauptete – «Millionen Menschen getötet wurden? Sind das keine Verbrecher?»

Kritik an Bundesregierung und USA

Wagenknecht warf der Bundesregierung vor, blind dem zu folgen, was irgendwer in Washington sage. «Wir stehen wieder davor, dass US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden sollen. Mein Gott, das ist doch ein Wahnsinn», kritisierte sie.

«Wir dürfen nicht weiter in diese Richtung gehen. Das ist verdammt gefährlich, was da passiert.»

Wagenknecht erinnerte an den Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, dem Deutschland dankbar sein müsse. Er habe dem Westen die Hand zum Frieden gereicht. «Man hatte das Gefühl: ‹Endlich Frieden, endlich keine Angst mehr›», sagte die BSW-Politikerin.

Wagenknecht warnt vor Kriegsgefahr

«Und wo stehen wir heute, 30 Jahre später? Wieder in einer Welt, die in Flammen steht, wo im Nahen Osten ein grosser Krieg droht, wo in der Ukraine seit zweieinhalb Jahren ein schrecklicher Krieg tobt.» Über Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte Wagenknecht, sie sei ein Sicherheitsrisiko für Deutschland.

«Und um sie zu stoppen, sind wir heute hier. Wir wollen nicht in einen Krieg hineingezogen werden», sagte die BSW-Vorsitzende. Nicht in einen Krieg hineingezogen zu werden, ist allerdings auch die Position aller anderen Parteien.