Wie Erdogan in der Türkei vom Syrien-Krieg profitiert
Der türkische Präsident Erdogan wird weltweit für seine Militäroffensive in Nordsyrien kritisiert. Im eigenen Land gibt es jedoch kaum Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Türkei hatte vergangene Woche ihre Militäroffensive in Nordsyrien begonnen.
- Präsident Erdogan wird für den Einmarsch international kritisiert.
- Im eigenen Land wird jedoch kaum Kritik laut. Das Militär ist ein hochsensibles Thema.
Vergangene Woche hatte die Türkei ihre Militäroffensive gegen die Kurden in Nordsyrien begonnen. Davon profitiert der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gleich doppelt, wie «zeit.de» berichtet.
Mit dem Einmarsch in Syrien kann er seinem Volk zum einen aufzeigen, wie er «Terroristen» bekämpft. Zum anderen hat er seine Kritiker eingeschüchtert: Kaum jemand traut sich, die Militäroffensive zu kritisieren. Zu hoch ist das Risiko von der Regierung und deren treuen Medien als «Vaterlandsverräter» bezeichnet zu werden.
Keine Oppositionspartei stellt sich gegen Einmarsch
Der seit Jahrzehnten andauernde Krieg der Türkei gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK macht die Kritik am Militär zum hochsensiblen Thema. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb sich bis auf die prokurdische HDP keine türkische Oppositionspartei gegen die Offensive stellt.
Davon profitiert Präsident Erdogan, der zurzeit mit rückläufigen Umfragewerten und einer stärker werdenden Opposition kämpft.