Wladimir Putin lobt seinen Militärgeheimdienst zum 100-Jahr-Jubiläum

Der russische Militärgeheimdienst feierte ungeachtet der jüngsten Enttarnungen im Skripal-Fall sein 100-jähriges Bestehen. Präsident Wladimir Putin feierte mit.

Wladimir Putin kämpft gegen die Ukraine. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der GRU beging sein 100-Jahr-Jubiläum.
  • Zu diesem Anlass lobte Russlands Präsident Wladimir Putin seinen Militärgeheimdienst.

Der russische Präsident Wladimir Putin lobte den russischen Militärgeheimdienst GRU bei einem Festakt zum 100-Jahr-Jubiläum heute Freitag in Moskau: Ihre Vorarbeit habe zum Beispiel eine grosse Rolle bei der Ausschaltung von Terroristen in Syrien gespielt, sagte er. Das russische Fernsehen zeigte den Auftritt live und hielt die Kamera nur auf den Präsidenten, nicht auf die versammelten Agenten.

Die junge Sowjetmacht hatte im November 1918 einen Geheimdienst für ihre Streitkräfte gegründet. Seitdem ist der Dienst für Spionageabwehr in der Armee zuständig und spioniert seinerseits fremde Militärgeheimnisse aus. Er hat eine Kommandotruppe Speznas, die hinter den feindlichen Linien operieren kann. Auch die Hackergruppe Fancy Bear, die in Cyberangriffe auf die USA verwickelt sein soll, wird von Experten dem GRU zugerechnet.

Nach dem Giftanschlag auf den Ex-Agenten Sergej Skripal in Grossbritannien vom März nannten die britischen Behörden im September zwei Russen als mutmassliche Täter. Recherchen identifizierten sie als Mitarbeiter des Militärgeheimdienstes. Danach förderte die Suche in Datenbanken mehrere hundert Namen mutmasslicher Agenten zutage – unter anderem, weil sie ihre Autos auf die GRU-Zentrale registriert hatten.