Zwei Frauen getötet: Geht Serienmörder in Deutschland um?

In Mannheim (D) wurde am Montag eine tote Frau gefunden. Nur vier Wochen vorher starb in der Nähe eine andere Frau. Die Polizei steht vor einem Rätsel.

Einer der Tatorte befindet sich im Wald bei der Mannheimer Pferderennbahn. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montagmorgen ist in Mannheim (D) die Leiche einer 51-jährigen Frau gefunden worden.
  • Die Polizei geht derzeit von einem Tötungsdelikt aus.
  • Ist ein Serientäter am Werk? Kurz vorher wurde in der Nähe eine andere Frau getötet.

Zwei Frauen machten am Montagmorgen einen Schockfund bei der Mannheimer (D) Pferderennbahn. Tanja und Christina waren auf einem Morgenspaziergang mit ihren Hunden unterwegs, als sie eine leblose Frau fanden. Die Leiche der 51-Jährigen lag etwa fünf Meter tief im Unterholz des Waldes.

«Ich war schockiert und habe gehofft, das ist ein Albtraum, der gleich vorbei ist», sagt Christina zu RTL. Sie hatte den Körper zuerst gesehen. Erschrocken rief sie dann Tanja, die einige Schritte hinter ihr lief, zu ihr.

Handys hatten die beiden nicht dabei. Um die Polizei zu verständigen, mussten sie einen Mann auf einem nahe gelegenen Hof ansprechen. Die Behörden sperrten den Fundort dann mehrere Stunden zur Spurensicherung ab. Sie gehen derzeit von einem Tötungsdelikt aus.

Das Opfer soll laut Polizei erst einige Monate in Mannheim gelebt haben.

«Mir geht es nicht gut»

Die Frauen, die die Leiche gefunden haben, werden nun psychologisch betreut. «Aber mir geht es nicht gut», sagt Christina. «Das Bild hat sich in meinem Kopf eingebrannt. Die erste Nacht habe ich gar nicht gut geschlafen.»

Schockierend: Bereits vier Wochen zuvor, Mitte September, wurde eine Grundschullehrerin in Lampertheim beim Joggen getötet. Der erste Tatort ist nur 20 Kilometer vom zweiten entfernt. Das 34-jährige Opfer hatte mehrere Stichwunden, vom Täter fehlt jede Spur.

RTL spekuliert: Handelt es sich um einen Serientäter? Schliesslich würden beide Fälle erschreckende Parallelen aufweisen. Sie ereigneten sich genau vier Wochen auseinander, beide an einem Montag und beide im Wald. Auch sind beide Opfer Frauen.

Beweise hat die Polizei hierfür noch keine. Doch die Bevölkerung ist in Sorge. «Das gibt mir auch zu denken, wenn ich hier in Zukunft unterwegs sein werde», sagt ein Mann gegenüber dem Sender.

Eine Hundebesitzerin sagt: «Ich laufe hier seit 13 Jahren lang, ohne mir je Gedanken gemacht zu haben. Jetzt habe ich aber kein gutes Gefühl mehr.» Spazieren geht sie nur noch zu zweit.

Weitere verdächtige Tode in Bayern

Auch in der Region Bayern ist es innerhalb von kurzer Zeit zu mehreren verdächtigen Todesfällen gekommen.

In Lindau am Bodensee wurden zwei Frauenleichen gefunden – die letztere am Dienstagmorgen. Die beiden Fälle werfen für die Behörden viele Fragen auf, berichtet die «Bild». Die Fundorte der toten 30- und 70-Jährigen sind nämlich nur fünf Kilometer voneinander entfernt.

Noch sieht die Polizei keinen Zusammenhang zwischen den beiden Taten. Bei der gestern, Dienstag, gefundenen toten Frau ist noch unklar, ob sie Opfer eines Tötungsdelikts wurde. Entdeckt hat sie ein Jogger im Lindenhofpark.

Café-Besitzerin in Süddeutschland tot aufgefunden

Nur acht Wochen zuvor ist die 70-jährige Esme E. tot auf einem privaten Uferweg gefunden worden.

Die Besitzerin des «Café Seegarten» war zuletzt am Abend des 21. Juli gesehen worden. Sie verliess ihr Café und machte sich zu Fuss auf den Heimweg – eine Strecke von etwa einem Kilometer. Die Frau ist aber nie zu Hause angekommen.

Als sie am nächsten Tag nicht zur Arbeit erschien, wurde sie als vermisst gemeldet. Daraufhin durchsuchte die Polizei ihre Wohnung und Nachbarschaft in Nonnenhorn. Ihre Leiche wurde am Abend in der Nähe gefunden, die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus.

Festnehmen konnte die Polizei in beiden Fällen noch niemanden. Im Rahmen ihrer Ermittlungen suchen die Behörden noch immer den rechten Schuh von Esme E. Es besteht die Möglichkeit, dass der Täter den Schuh als Trophäe mitgenommen hat.