Astronomen skizzieren Reise des Phosphors auf die Erde
Kometen könnten einen wichtigen Baustein des Lebens auf die Erde gebracht haben. Das zeigt eine Studie, die den Weg von Phosphor auf die Erde nachvollzieht.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue Untersuchung zeigt den Weg von Phosphor auf die Erde auf.
- An der Studie war unter anderem die Universität Bern beteiligt.
Kometen könnten gemäss neuen Hinweisen einen wichtigen Baustein des Lebens auf die Erde gebracht haben. Das zeigt eine Untersuchung unter Beteiligung der Universität Bern, die den Weg von Phosphor auf die Erde nachvollzieht. Phosphor steckt unter anderem in der DNA.
Das internationale Astronomenteam beobachtete, dass bei der Entstehung von Sternen aus Phosphor phosphorhaltige Moleküle wie etwa Phosphormonoxid gebildet werden. «Alles Leben auf der Erde braucht chemisch aktiven Phosphor, etwa den aus Phosphormonoxid», sagte Mitautorin Kathrin Altwegg. Phosphor in üblichen Mineralien sei nutzlos für Tiere und Pflanzen.
Beobachtung von Sternenbildung
Mit Hilfe des Alma-Observatoriums in Chile hatten die Astronomen in wolkenähnliche Regionen aus Gas und Staub im All geschaut. Ihre Beobachtung: Junge Sterne bilden durch Stosswellen und UV-Strahlung aus Phosphor über mehrere Reaktionsschritte hinweg Phosphormonoxid. Dieses steckt zunächst in kleinen Körnchen, die um den Stern herumfliegen und sich später zu Klumpen und schliesslich Kometen zusammenschliessen.
Eine nachträgliche Überprüfung der 2014 gesendeten Daten von der Sonde «Rosetta» ergab, dass der Komet «Tschurjumow-Gerassimenko» tatsächlich Phosphormonoxid enthält. Dies sei ein Hinweis darauf, dass Kometen den chemisch aktiven Phosphor auf die Erde gebracht haben können, sagte Altwegg.
Kometen hätten höchstwahrscheinlich viele organische Verbindungen zur Erde transportiert. Die Studie wurde im Fachblatt «Monthly Notices of the Royal Astronomical Society» veröffentlicht.