Ig Nobelpreis wurde am Freitag zum 29. Mal vergeben

Die Ig Nobelpreis Verleihung ist am Freitag zum 29. Mal über die Bühne gegangen. Das Oberthema bei der Spass-Preis-Verleihung war «Gewohnheiten».

Shigeru Watanabe aus Japan erhält den Ig-Nobelpreis in Chemie für die Schätzung des gesamten Speichelvolumens, welches ein durchschnittlicher Fünfjähriger pro Tag produziert. Zehn wissenschaftliche Studien, die «erst zum Lachen und dann zum Denken anregen», sind an der US-Eliteuniversität Harvard mit den «Ig-Nobelpreisen» ausgezeichnet worden. Foto: Elise Amendola - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn wissenschaftliche Studien wurden ausgezeichnet.
  • Die Auszeichnungen am Ig-Nobelpreis sind undotiert.

Wickelmaschinen und würfelförmiger Wombat-Kot: Zehn wissenschaftliche Studien sind an der US-Eliteuniversität Harvard mit den Ig Nobelpreisen ausgezeichnet worden.

Die traditionell klamaukig-schrille Gala zu den Ig Nobelpreisen fand in der Nacht zum Freitag bereits zum 29. Mal statt. Diesmal stand sie unter dem Oberthema «Gewohnheiten».

Die undotierten Preise sollen nach Angaben der Veranstalter «das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren». Zwischendurch fliegen bei der so ganz anderen anderthalbstündigen Preisverleihung Papierflieger durch die Luft, es gibt Sketche und bizarre Kurz-Opern. Wie jedes Jahr reisten auch diesmal wieder echte Nobelpreisträger an.

Der deutsche Universitätsprofessor Andreas Voss und sein Sohn Timothy gewannen mit Habip Gedik die Auszeichnung in der Kategorie Wirtschaft. Den Ig Nobelpreis bekamen sie für eine Studie, welches Papiergeld aus welchem Land am besten gefährliche Bakterien verbreitet.

«Geldscheine, die sich klebrig oder dreckig anfühlen, müssen nicht verseucht sein», sagte Timothy Voss in seiner Dankesrede. «Aber der rumänische Leu und der US-Dollar gehörten zu den schlimmsten Währungen. Bei denen können wir euch nur einen Rat geben: Faltet sie zu Papierfliegern und schmeisst sie gleich weg.»

Ig Nobelpreis für Italienische Pizzas

Forscher Fritz Strack von der Universität Würzburg gewann in der Kategorie Psychologie. Für seine Entdeckung, dass es Menschen zum Lächeln bringt und glücklicher macht, wenn sie einen Stift im Mund halten. Um dann zu entdecken, dass das doch nicht stimmt. Strack bedankte sich auf der Bühne mit einem Gedicht.

In der Kategorie Medizin gewann ein Wissenschaftler aus Italien und den Niederlanden. Und zwar für die Sammlung von Beweisen, dass Pizza gegen Krankheiten und Tod schützt. Wenn sie in Italien gemacht und gegessen wird. Die italienische Ernährungsweise sei einfach sehr gesund, erklärte Forscher Silvano Gallus auf der Bühne.

Moderator Marc Abrahams hält den Ig Nobelpreis. Foto: Elise Amendola - dpa

«Aber lasst die Finger weg von der Salami.» In der Kategorie Biologie gewannen Wissenschaftler für die Entdeckung, dass tote magnetisierte Kakerlaken sich anders verhalten als lebende magnetisierte Kakerlaken.

Ig Nobelpreis für Kinderspucke

Wissenschaftler aus Japan bekamen den Preis in der Kategorie Chemie. Und zwar für die Schätzung des Volumens der Spucke, die ein typisches fünfjähriges Kind pro Tag produziert. 500 Milliliter seien das, verriet einer der Forscher. Dieser brachte gleich seine drei Söhne mit, die vor vielen Jahren als Testobjekte gedient hatten.

Forscher aus Frankreich wurden ausgezeichnet, weil sie Temperatur-Asymmetrien am Hodensack bei nackten und angezogenen Postboten in Frankreich massen. Ein Wissenschaftler aus dem Iran erhielt den Preis in der Kategorie Technik für die Erfindung einer Wickelmaschine für menschliche Babys.

Andere Forscher bekamen die Auszeichnung in der Kategorie Frieden. Und das für den Versuch, den Genuss am Kratzen einer juckenden Stelle am Körper zu messen.

Und Wissenschaftler aus den USA, Taiwan, Australien, Neuseeland, Schweden und Grossbritannien wurden in der Kategorie Physik für Untersuchungen ausgezeichnet. Dies weil sie herausfanden wie und warum Wombats würfelförmig kacken.

Moderator Marc Abrahams, Herausgeber einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu kurioser Forschung, beendete die Gala wie immer mit seinen traditionellen Abschlussworten: «Wenn Sie dieses Jahr keinen Ig Nobelpreis gewonnen haben, und besonders dann, wenn Sie einen gewonnen haben: mehr Glück im nächsten Jahr!»