Lebensmittelvergiftung: Das sind die gefährlichsten Orte der Welt

Eine neue Liste führt die Top 10 der Lebensmittelvergiftungs-Hotspots der Welt auf. Ein bei Schweizern beliebter Ferienort nimmt Platz eins ein.

Eine Frau läuft auf einem Bootssteg in Hurghada Richtung Meer. - Getty

Das Wichtigste in Kürze

  • Der auch bei Schweizern beliebte Ferienort Hurghada führt eine unrühmliche Liste an.
  • In der ägyptischen Stadt wurden seit 2017 die meisten Lebensmittelvergiftungen gemeldet.
  • Hinter Hurghada folgen Orte wie Punta Cana, Riviera Maya oder auch Antalya.

Planen Sie bereits die nächsten Sommerferien? Oder buchen Sie erst noch Badeferien für den Herbst? Die Ergebnisse einer neuen Studie könnten Ihnen dabei viel Schmerzen ersparen – zumindest Bauchschmerzen. Ein Reisekrankheitsexperte und ein Labor haben nämlich die Lebensmittelvergiftungs-Hotspots der Welt ermittelt.

Absoluter Spitzenreiter dieser unrühmlichen Liste ist Hurghada. Die Touristenregion in Ägypten hat seit 2017 die weltweit meisten Lebensmittelvergiftungen registriert. An der Zahl sind es 380 Fälle.

Die ägyptische Feriendestination Hurghada nimmt auf der unrühmlichen Liste der Lebensmittelvergiftungs-Hotspots die Top-Position ein. - Getty

Laut der Untersuchung von «Sick Holiday» und «York Test» registriert Hurghada fast 95 Prozent aller Fälle in Ägypten. Der Ferienort ist bekanntlich auch bei Schweizern äusserst beliebt.

Spanien stellt einzige europäische Städte

Hinter Hurghada auf Platz 2 folgt Punta Cana in der Dominikanischen Republik mit 211 gemeldeten Fällen. Weitere Orte mit einer hohen Anzahl sind etwa Riviera Maya auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan. Zu der Insel gehört auch der beliebte Ferienort Playa del Carmen. In den Jahren 2017 und 2018 wurden dort 182 Krankheitsfälle registriert.

Im gleichen Zeitraum wurden 108 Vorfälle für Antalya in der Türkei gemeldet, 95 für das mexikanische Cancun Resort, 84 für Boa Vista in Kap Verde und 83 für Marrakesch in Marokko. Kap Verde ist mit Sal (68 Fälle) sogar zweimal vertreten.

Die einzigen europäischen Orte belegen auf der Liste Platz 9 und 10. Es sind die spanischen Feriendestinationen: Mallorca mit 66 Fällen und Benidorm mit 62 Fällen.

Die spanische Stadt Benidorm nimmt auf der Liste der Lebensmittelvergiftungs-Hotspots den 10. Platz ein. - Getty

All-Inclusive-Restaurants sind ein Problem

Laut der Autoren der Studie bringe vor allem das heisse Wetter «leider seine Gefahren mit sich». «In heissen Orten wie Hurghada ist lauwarmes Essen bei 35 Grad eine Hauptwachstumstemperatur für gefährliche Bakterien», wird Richard Conroy von «Sick Holiday» in einem Bericht der britischen «Daily Mail» zitiert.

Viele der gemeldeten Vergiftungs- und Krankheitsfälle würden in den All-Inclusive-Resorts ihren Ursprung haben. Dort werde das Essen über längere Zeit nicht im Kühlschrank gelagert und dann wieder erhitzt.

Lebensmittelvergiftungen holen sich Besucher oft bei sogenannten All-inclusive-Resorts. Dort wird das Essen öfters Mal zu lange aus dem Kühlschrank gehalten. - Pixabay

Zudem seien auch die Fliegen ein Problem. «Eine einzelne Fliege kann bis zu 1000 Mikroben ablagern, in dem sie lediglich auf den Lebensmitteln landet, die darauf warten serviert zu werden und manchmal stundenlang in der Hitze liegengelassen wurden.» Das Gericht werde sozusagen «immer gefährlicher».

Lebensmittelvergiftungen können gefährlich werden

Die Urheber der Studie bezeichnen das Ausmass der Urlaubskrankheiten an «bestimmen Orten» als «sehr besorgniserregend». Über zwei Jahre lang hätten sie beispielsweise öfter als alle zwei Tage eine Beschwerde über Hurghada erhalten. «Das ist eine riesige Zahl für so ein kleines Gebiet», so Conroy.

Er fügt an: «Lebensmittelvergiftungen töten weltweit 420'000 Menschen pro Jahr und 600 Millionen Menschen pro Jahr sind davon betroffen.» Eine Lebensmittelvergiftung sollte deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden. In bestimmten Fällen könne sie nämlich schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen mit sich bringen.

Eine Petrischale mit einer Salmonellen-Kultur, erkennbar an den schwarzen Punkten. - Keystone

«Ein besonders schlimmer Anfall kann zu längerfristigen Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen, zu deren Symptomen Müdigkeit, Kopfschmerzen, Blähungen und Migräne gehören können», so Dr. Gill Hart, wissenschaftlicher Direktor von «York Test».