Schweizer Forschende identifizieren Quellen für Smog in Peking
Forschende des PSI haben die Herkunft von Luftschadstoffen in Peking identifiziert.
Forschende des Paul-Scherrer-Instituts in Villigen AG haben in einer internationalen Studie die Herkunft von Luftschadstoffen in der chinesischen Hauptstadt Peking identifiziert. Sie fanden heraus, dass es im Sommer andere Feinstaubquellen gibt als im Winter. Nach Schätzung verschiedener Studien führt die Luftverschmutzung jährlich weltweit zu mehreren Millionen Todesfällen.
Dies teilte das Paul-Scherrer-Institut (PSI) mit Sitz in Villigen AG am Donnerstag mit. Es sei jedoch oft eine Herausforderung, die Quellen von Schadstoffen zu lokalisieren.
Neue Technologie zur Smog-Analyse
Einem internationalen Forschungsteam des PSI, der Beijing University of Chemical Technology (BUCT) und der Universität Helsinki sei es nun gelungen, die Herkunft des Smogs im Ballungsraum von Peking genauer zu bestimmen. Dazu hätten sie ein neues, mobil einsetzbares Aerosol-Massenspektrometer eingesetzt. Dieses sei auf einem Universitätsdach in Peking aufgestellt worden.
Dort habe es die molekulare Zusammensetzung des Feinstaubs in der Aussenluft in Echtzeit analysiert. Damit sei es möglich, den Smog, seine Quellen und seine Entstehung in bislang unerreichtem Detail zu verstehen. Eine wichtige Erkenntnis sei, dass der Smog über der Metropole im Sommer und im Winter aus jeweils unterschiedlichen Quellen und Regionen stammte.
Smog: Ein regionales Phänomen
Im Winter spiele die Verbrennung von Holz und Kohle in der Grossregion Peking-Tianjin-Hebei eine wichtige Rolle. Im Sommer, wenn es viel Südwind gebe, herrschten hingegen Emissionen aus städtischem Verkehr und Industrie vor. Die Studie zeige, dass der Smog ein grossräumiges regionales Phänomen sei, bei dem Feinstaub über Hunderte von Kilometern transportiert werde.
Um die Luft zu verbessern, seien koordinierte und gross angelegte Massnahmen im gesamten Mega-Ballungsraum nötig. Die entwickelten Methoden würden von der Forschungsgruppe auch eingesetzt, um Smog in Europa oder in Ballungsräumen im globalen Süden zu verstehen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift «Nature Geoscience» veröffentlicht.