Schweizer Forscher entwickeln neuen Sensor zur Krebserkennung

Wissenschaftler aus Fribourg haben einen neuen Nanosensor zu Krebs-Erkennung entwickelt. Mit einem einfachen Bluttest lässt sich Krebs so schnell nachweisen.

Arzt mit einem Scan. Immer mehr jüngere Leute erkranken an Krebs. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Forschende haben einen neuen Sensor zur Krebs-Erkennung entwickelt.
  • Dieser soll es möglich machen, Krebs ohne den Umweg übers Labor zu entdecken.
  • Der Biosensor sei «schnell, einfach und mobil».

Mit einem einfachen Bluttest Krebs in wenigen Minuten nachweisen: Wissenschaftler der Universität Freiburg kommen diesem Ziel einen Schritt näher. Mit einem neuen Nanosensor können sie von Krebs stammende Biomarker schnell und präzise nachweisen. Diese Resultate wurden kürzlich im Fachblatt «Biosensors and Bioelectronics» veröffentlicht, wie die Universität Freiburg (Unifr) am Dienstag in einer Mitteilung schrieb.

«Wir haben eine Nachweismethode entwickelt, die Krebs einfacher, schneller und günstiger erkennen kann», sagte Curzio Rüegg, Leiter des Forschungsteams, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Frühe Erkennung erhöht Heilungschancen

Heute sei die Früherkennung von Krebs wegen biologischen und technischen Hürden ein schwieriges Unterfangen, schrieb die Universität. Eine frühe Erkennung einer solchen Erkrankung erhöht die Heilungschancen aber deutlich.

Deswegen forschten die Wissenschaftler an einem neuen Sensor. Dieser macht sich zunutze, dass Tumore im Blut eine Art Fingerabdruck hinterlassen. Sogenannte microRNAs sind in Tumorzellen in veränderter Kombination vorhanden. Diese lässt sich mit einem Bluttest nachweisen. Bereits heute ist das möglich – die Messung ist jedoch zeitaufwändig, kostspielig und erfordert spezielle Geräte und spezialisierte Labors.

Krebs-Erkennung ohne Umweg über Labor

«Der neue Biosensor ist schnell, einfach und mobil», erklärte Rüegg. Er ermögliche es, Krebs ohne Umweg über ein Labor zu entdecken. «Das Ziel ist die Entwicklung eines kleinen Geräts. Da könnte man ein Röhrchen reinstecken und in nur wenigen Minuten eine Zahl erhalten.»

Noch ist der Nanosensor aber nicht so weit. Rüegg rechnet damit, die nächsten klinischen Tests in rund einem halben Jahr abgeschlossen zu haben. Klappt alles, könne man dann mit der Entwicklung eines entsprechenden Geräts beginnen. «In frühstens zwei Jahren könnte ein solches Diagnoseverfahren dann möglich sein», sagte Rüegg.