Tuberkulose zählt weiter zu den tödlichsten Infektionskrankheiten

Tuberkulose bleibt weiterhin eine der tödlichsten Infektionskrankheiten der Welt. Es ist die zweittödlichste Erkrankung nach Covid-19.

Mit dem Erreger Mycobacterium tuberculosis haben sich im vergangenen Jahr nach WHO-Schätzungen 10,4 Millionen Menschen angesteckt. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Europa gingen registrierte Tuberkulosefälle 2019 und 2020 um 24 Prozent zurück.
  • Trotzdem gilt Tuberkulose als die zweittödlichste Infektionskrankheit der Erde.

In der WHO-Region Europa sei zwischen 2019 und 2020 ein Rückgang von 24 Prozent registriert worden. Dieser habe vermutlich mit der Corona-Pandemie zu tun, die die Erkennung und Meldung solcher Erkrankungen behindert habe. Dies teilten das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Donnerstag anlässlich des Welttuberkulosetags (24. März) mit.

Tuberkulose sei nach wie vor die zweittödlichste Infektionskrankheit der Erde hinter Covid-19. Gerade angesichts der Pandemie seien dringende Investitionen im Kampf gegen Tuberkulose von entscheidender Bedeutung, mahnten WHO Europa und ECDC an.

Kein Platz für Selbstgefälligkeit

Länder in Europa und Zentralasien hätten das Ziel eines 20-prozentigen Rückgangs der Fälle innerhalb eines Fünfjahreszeitraums zwar übertroffen. Es gebe jedoch keinen Platz für Selbstgefälligkeit, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge.

Kluge forderte innovativere und effektivere Ansätze bei der Diagnose und Behandlung von Tuberkulose (TB) und multiresistenter Tuberkulose (MDR-TB). ECDC-Direktorin Andrea Ammon ergänzte mit Blick auf die Pandemie: «Leider ist der Kampf gegen TB in den vergangenen beiden Jahren noch schwieriger geworden.»

In der Region Europa, zu der die WHO insgesamt 53 Länder zählt, sind 2020 mehr als 160'000 Tuberkulosefälle gemeldet worden. Im Vorjahr waren es rund 216'000.

Auch in der Schweiz gingen gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Fallzahlen 2021 weiter zurück. Demnach wurden 360 Fälle gemeldet, 2020 waren es 374. In den Jahren zuvor bewegten sich die Zahlen zwischen rund 431 und 611 Fallmeldungen.