Darum macht die Ankündigung von Diablo: Immortal alle sauer
Nach der Ankündigung von Diablo: Immortal an der BlizzCon sieht sich Blizzard mit massiver Kritik konfrontiert. Doch warum fielen die Reaktionen so heftig aus?
Das Wichtigste in Kürze
- Blizzard hat an der diesjährigen BlizzCon das Mobile Game Diablo: Immortal angekündigt.
- Nach der Ankündigung sieht sich das Unternehmen heftiger Kritik ausgesetzt.
Eigentlich hätte es ein Grund zur Freude sein sollen: Nach über sechs Jahren kündigte Blizzard an, an der diesjährigen BlizzCon ein neues Diablo-Projekt vorstellen zu wollen. Die Fans reagierten mit Begeisterung. Sollte Blizzard etwa an einem Diablo Remake arbeiten? Oder würde gar endlich der 4. Teil des beliebten Dungeon crawlers folgen?
Mobile Game geplant
Weit gefehlt: Ein Mobile Game soll es werden, entwickelt von Blizzard und dem chinesischen Unternehmen NetEase.
Die anfängliche Begeisterung der Fans war schnell verflogen, die Ankündigung löste eine regelrechte Welle der Entrüstung aus, die schliesslich in einen ausgewachsenen Shitstorm ausartete. Massenweise Downvotes unter den Diablo: Immortal Trailern, wütende Kommentare im Netz und enttäuschte Fans an der BlizzCon, die sich weigerten, das Spiel überhaupt erst anzutesten: Blizzard muss gerade ziemlich einstecken.
Dass die Ankündigung eines Mobile Games keine Begeisterung auslösen würde, sei Blizzard klar gewesen, liess Allen Adham, Co-Gründer des Unternehmens, verlauten. Jedoch habe man nicht mit so heftiger Kritik gerechnet. Doch was ist schiefgelaufen?
Das werfen die Fans Blizzard vor
Einer der Vorwürfe: Blizzard habe den Bezug zu seinen Fans verloren. So hätten PC- und Konsolenspieler das Unternehmen gross gemacht. Diablo: Immortal, welches zwischen den Ereignissen von Diablo II und III angesiedelt ist, wird jedoch nur für Android und iOS veröffentlicht. Viele hatten gehofft, dass wenigstens eine PC- oder Konsolenversion des Spieles erscheinen würde.
Ein weiterer wunder Punkt stellt die Zusammenarbeit zwischen Blizzard und NetEase dar. NetEase ist ein Unternehmen mit Sitz in China, welches für Blizzard auf dem chinesischen Festland einige seiner Online Spiele betreibt, darunter World of Warcraft, Hearthstone, StarCraft II, Diablo III: Reaper of Souls und Overwatch.
Des Weiteren hat das Unternehmen schon mehrere Games, darunter auch Mobile Games, entwickelt. Da diese jedoch oft Mikrotransaktionen enthalten, befürchten nun viele, dass dies bei Diablo: Immortal nicht anders sein wird. Da Blizzard bis jetzt auf Outsourcing verzichtet hat, um den firmeneignen Qualitätsstandard garantieren zu können, zweifeln auch schon erste an der Qualität des Spiels.
Ausserdem wurden Vorwürfe laut, dass es sich bei dem neusten Diablo Spiel lediglich um einen Reskin von Crusaders of Light handle, einem Mobile Game, welches ebenfalls von NetEase entwickelt wurde. Blizzard weist diesen Vorwurf jedoch entschieden zurück und versichert, dass Diablo: Immortal von Grund auf neu entwickelt werde.
Das Hauptproblem dürften jedoch die Erwartungen der Fans gewesen sein. Diese hatten auf die Ankündigung einer neuen Diablo III Erweiterung, eines Diablo Remakes oder gar des 4. Teils der Diablo-Reihe gehofft. Hoffnungen, an denen Blizzard nicht ganz unschuldig ist:
So hatte das Unternehmen im Vorfeld der BlizzCon erklärt, dass man zurzeit an mehreren Diablo-Projekten arbeite und man den Fans vielleicht bald etwas zu zeigen habe. Diese Aussage, in Kombination mit der Tatsache, dass für das Ende der Eröffnungszeremonie eine Diablo-Ankündigung auf dem Programm stand, liess viele vermuten, dass etwas Grosses geplant sei.
Zwar versuchte Blizzard noch, die hohen Erwartungen etwas zu dämpfen, indem davor gewarnt wurde, nicht zu viel zu erwarten, aber der Schaden war bereits angerichtet worden: Zwei Wochen vor dem Event hatten viele ihre Tickets schon gekauft und blickten bereits gespannt auf das Blizzard-Highlight in Anaheim, Kalifornien. Als nun ein Projekt angekündigt wurde, welches weder erwartet, geschweige denn herbeigesehnt war, fühlten sich viele Fans hintergangen.
Blizzard reagiert auf Kritik
Unterdessen hat das Unternehmen auf die heftige Kritik reagiert und beteuert, dass mehrere Diablo-Projekte in Entwicklung seien. Die Fans dürfte dies jedoch nur wenig interessieren: So rufen bereits einige zum Boykott des Spiels auf. Andere haben sogar eine Petition gestartet, welche Blizzard dazu auffordert, die Entwicklung des Games zu stoppen. Ob Blizzard es dennoch noch schaffen wird, Diablo-Fans von der Qualität und dem Potential des Games zu überzeugen, bleibt ungewiss.