eSports soll im Bundeshaus endlich Thema werden
eSports wird im Bundeshaus kaum diskutiert. Nun werden Forderungen nach einer Grundsatz-Debatte laut. Andere Länder wie Deutschland sind der Schweiz voraus.
Das Wichtigste in Kürze
- eSports erfreut sich immer grösserer Beliebtheit.
- Doch hierzulande macht das Thema in der Politik kaum die Runde.
- Oliver Lutz vom Schweizer eSports Verband hofft auf eine Grundsatz-Debatte.
eSports zieht weltweit immer mehr Menschen in seinen Bann. Turniere mit mehreren Millionen Franken Preisgeld sind keine Seltenheit mehr. Auch in der Schweiz engagieren sich unter anderem Fussball-Clubs und erringen international Teils grosse Erfolge. Bei den Fans kommt dies das aber nicht nur gut an.
Internationaler eSports: Die Schweiz spielt gegen die USA im Overwatch World Cup 2018.
Weitere Vorzüge wie die Unterstützung des Verband durch die Politik oder die Chance auf Fördergelder seien wünschenswert. Doch dafür fehle bereits der initiale Anstoss. Hängt die Schweiz also hinterher?
«Im Vergleich zu Deutschland sicher.» Und weiter: «In Deutschland gibt es eine Digitalministerin, die das Thema treibt. In der Schweiz fehlt diese Position schmerzlich, weil dadurch die Thematik weniger wahrgenommen wird.»
Im Hinblick auf die Parlamentswahlen sei es erstaunlich, dass Politiker den virtuellen Sport noch nicht für ihren Wahlkampf entdeckt haben. «Dies obwohl das Thema aus meiner Sicht riesiges Potential hat. Junge Politiker hätten dort die Möglichkeit sich zu positionieren.»
Doch politisch geht nicht viel. Während im deutschen Bundestag bereits fleissig diskutiert wird, wissen sowohl Bürger wie auch Politiker hierzulande wenig über das Thema.
Oliver Lutz, Vorsitzender der Kommission zur Anerkennung von eSports des Schweizer eSports Verband (SESF), fehlt eine Grundsatz-Debatte. «Wir wollen unsere Passion auf die politische Agenda bringen. eSports muss im Bundeshaus zum Thema werden.»
Seiner Ansicht nach ist die die Anerkennung als Sport nicht zwingend, doch eine Auseinandersetzung sei wichtig. «Die Positionen der Politiker und Politikerinnen werden sich aus einer Grundsatz-Debatte ergeben. Doch muss sich mehr mit dem Thema befassen werden, um dies überhaupt zu können.»