Mario Kart Live: Home Circuit Test: Das Racing-Spiel fürs Wohnzimmer
In Mario Kart Live: Home Circuit werden die eigenen vier Wände zur Rennstrecke. Nau.ch hat das Spiel der etwas anderen Art einem Test unterzogen.
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Nau.ch - Mario Kart Live: Home Circuit im Test.
Das Wichtigste in Kürze
- Mario Kart Live: Home Circuit ist eine Auskopplung zu Marios 35. Geburtstag.
- Mit dem Spiel kann Mario Kart in der eigenen Wohnung gezockt werden.
- Die Rennstrecken können im Game vom Spieler frei gestaltet werden.
Zum 35. Jubiläum von Super Mario Bros. hat Nintendo ein neues Mario Kart vorgestellt. Erstmals in der Geschichte des Racing-Games lädt Lakitu zu Rennen in der realen Welt, egal ob Wohnzimmer, Küche oder Büro.
Die Box kommt mit einem Kart, einem UBS-C-Ladekabel sowie vier Toren und einigen Wegweisern aus Pappe. Der Werkstoff entspricht hoher Qualität — wie beispielsweise vom Nintendo Labo gewohnt.
Zu Beginn muss das Spiel aus dem Nintendo eShop heruntergeladen und der mitgelieferte, physikalische Kart mit der Switch gekoppelt werden. Die Software hat mit lediglich 965 MB Platz auf den meisten Switch-Konsolen. Danach startet das Spiel ein Tutorial, in welchem die Bedienung nähergebracht wird. Es folgt eine Anleitung zum Aufstellen einer Strecke.
Das dafür notwendige Auffalten der Pappe-Tore ist selbsterklärend: Man stellt diese in der gewünschten Reihenfolge irgendwo in der Umgebung auf und durchfährt sie anschliessend mit dem Kart. Die darauf befestigte Kamera zeigt die Welt aus der Katzenperspektive. Dabei funktioniert die Videoübertragung im Grossen und Ganzen gut. Sie kommt aber auch mal ins Ruckeln, wenn der Kart sich etwa hinter einer Wand befindet.
Das Herumdüsen in den eigenen vier Wänden lässt ein Gefühl wie beim Geheimagenten-Film aufkommen. Zwischen den Toren kann die Rennstrecke frei definiert werden. Jede Kurve wird aufgezeichnet und danach mithilfe von Augmented Reality angezeigt. Zusätzlich können noch Hindernisse wie Kissen oder Schachteln zur Optimierung der Strecke eingesetzt werden.
Unkonventionelles Mario Kart
Für das Rennen werden auf der Konsole virtuelle Gegner bereitgestellt. Die Steuerung ist im Prinzip wie bei jedem anderen Mario Kart. Jedoch gibt das Driften nur einen Boost, keine Erweiterung der Steuerung.
Die Tore dienen als Checkpoints sowie Boxenstopp für Item-Kisten oder Booster. Je nach Item oder Booster fährt man langsamer oder schneller, wobei dann auch der Kart die effektive Geschwindigkeit ändert.
Falls ein Spieler von einem Panzer oder einer Bananenschale getroffen wird, wird das Gefährt ebenfalls für eine kurze Zeit verlangsamt. Der Kart bietet bei unserem Test mit vollem Akku eine Laufzeit von drei bis vier Stunden.
Während der Fahrt können Münzen eingesammelt werden, welche die eigene Geschwindigkeit erhöhen – oder beim Verlust drosseln. Auch erhält man für diese Münzen nach und nach Erweiterungen für das Spiel. Hier gibt es neue Designs für den eigenen Kart oder neue Hindernisse für die Rennstrecken — dies natürlich nur virtuell.
Zeitfahren und eigene Rekorde in Mario Kart brechen
Ein Rennen kann in Geschwindigkeitsstufen von 50 bis 200 ccm gefahren werden. Dabei kann man entweder gegen virtuelle Gegner und andere Karts fahren oder versuchen, seinen eigenen Zeitrekord zu brechen. Die freischaltbaren Inhalte bieten definitiv einen Reiz, weiterzuspielen.
Auch der altbekannte Spiegel-Modus bietet eine zusätzliche Schwierigkeitsstufe. Trotz alledem fühlt es sich wie eine Auskopplung und nicht wie die Zukunft von Mario Kart an.
Zockt man den Titel ganz alleine, hält sich der Spielspass eher in Grenzen. Unser Tipp: An einer Feier um die Bestzeit fahren! Im Zeitmodus wird das Scoreboard mit den acht besten Zeiten für einen Track angezeigt. Dies sorgt in einer kleinen Gruppe für gute Unterhaltung.
Es gibt jedoch ein kleines Manko: Ein erstellter Track bleibt nur gespeichert, solange das Game offen ist. Beim nächsten Spiel muss dieser neu erstellt werden. Auch das Scoreboard bleibt nicht bestehen und verunmöglicht so eine Bestenliste über mehrere Sessions.
Zu erwähnen ist auch, dass Mario Kart Live viel Platz benötigt, und Türschwellen können für den Kart ein Problem darstellen. So ist man aber unter Umständen mit dem Strecken-Design auf ein Zimmer limitiert. In einem grossen Wohnzimmer kann es trotzdem durchaus spassig werden. Kleinere Hindernisse wie Spannteppiche oder Kabel sind machbar.
Am allermeisten Spass macht der Titel aber ohnehin, wenn man mit insgesamt bis zu vier Mitstreitern spielt: Rote Panzer auf Kollegen zu hetzen ist lustiger als auf NPCs. Jedoch wird dies schnell teuer: 120 Franken pro Kart ist etwas happig. Nicht zu vergessen: Um jedes Gefährt anzusteuern, wird eine eigene Switch benötigt.
Test Fazit
Mit Mario Kart Live: Home Circuit hat Nintendo definitiv einen spannenden Titel und Party-Gag sondergleichen produziert. Typisch für das Unternehmen zeigt er auf spielerische Art und Weise, wie innovatives Game-Design aussehen kann. Auch ist die Verwendung von Augmented Reality unserer Meinung nach eine der besten in der momentanen Gaming-Welt.
Das bleibt aber nicht ohne Nachteile: Mario Kart war schon immer und ist auch hier ein kooperatives Spiel. Dass also für jeden der bis zu vier Spieler ein Kart für 120 Franken gekauft werden muss, ist schwer verdaulich.
Aber definitiv ist das Spiel für die ersten Dutzend Rennen unterhaltsam: Wenn ein Kart um die Füsse schwirrt, sorgt das mit Sicherheit für eine gewisse Faszination. Und genau darum geht es bei Mario Kart Live: Home Circuit.
Das Spiel ist gratis als Download im Nintendo Switch eShop erhältlich. Die Karts gibt es im Schweizer Handel in Mario- oder Luigi-Ausführung für jeweils 120 Franken zu kaufen.