Weitere Hearthstone-Profis wegen Hongkong-Message gesperrt
Nachdem bereits «Blitzchung» von Blizzard vorübergehend für Turniere gesperrt wurde, müssen nun drei weitere Hongkong-Protest-Sympathisanten fern bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Blizzard hat drei weitere Hearthstone-Profis gesperrt.
- Sie hatten Solidarität für die Protestbewegung in Hongkong gezeigt.
- Aber: Die Spieler freuen sich scheinbar über die Sperre.
Blizzard hat kürzlich grosse Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil sie einen Hearthstone-Profi gesperrt hatten. Chung «Blitzchung» Ng Wai hatte nämlich während eines Turnier-Live-Streams seine Solidarität für die Protestbewegung in Hongkong bekundet. Daraufhin musste Blizzard einiges an Kritik einstecken, worauf sie dem Spieler zumindest seine Preisgelder zurückgaben und seine Sperre kürzten.
Doch auch nach dem Shitstorm hält die Kontroverse weiterhin an. Demnach wurden nun sechs weitere Spieler für ein halbes Jahr gesperrt. Es handelt sich um eine Gruppe von Studenten der American University: «GiantDwarf», «Tjammer» und «Xcelsior».
«Boykottiert Blizzard»
Im Rahmen eines Turniers hatten die drei – wohl aus Solidarität mit «Blitzchung» – Protestschilder hochgehalten. «Befreit Hong Kong, boykottiert Blizz[ard]» war auf ihnen zu lesen.
Zunächst hatte das keine Konsequenzen. Die Teammitglieder zeigten sich darüber aber nicht etwa erfreut – im Gegenteil. In Post auf Reddit zeigte sich einer der inzwischen gesperrten Spieler entrüstet.
«Das zeigt die Scheinheiligkeit von Blizzard, wie sie mit den verschiedenen Regionen umgehen», schreibt der Spieler unter dem Pseudonym «sterstego». «Sie zögern, die freie Meinungsäusserung zu unterdrücken, wenn sie in Amerika, auf einem englischsprachigen Stream, stattfindet.»
Sperre mit Verzögerung
Etwa eine Woche nach den Geschehnissen kam der Bannhammer dann doch. Casey «Xcelsior» Chambers zeigt sich auf Twitter erfreut über die sechsmonatige Sperre: «Trotz der Verspätung schätze ich es, dass alle Spieler gleich behandelt werden und niemand über den Regeln steht.»
Bei «Blitzchung» zögerte Blizzard kaum, um eine Sperre zu verhängen. Es ist jedoch gut möglich, dass sich der Konzern etwas Bedenkzeit gönnte, nachdem ihre letzte Aktion eine solche Kontroverse auslöste.