Wer nach Operation Musik hört, wird schneller wieder gesund

Mehrere Studien zeigen es: Musik hilft nach einem chirurgischen Eingriff bei der Genesung. Angst und Stress werden abgebaut und Schmerzen deutlich gelindert.

Wer nach einer Operation Musik hört, ist weniger gestresst und wird schneller wieder gesund. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Musik hilft nach Operationen, Angst und Stress abzubauen und den Schmerz zu lindern.
  • Eine Meta-Studie zeigt, dass der Heilungsprozess dank Musik beschleunigt wird.
  • Patienten, die Musik hören, brauchen nur halb so viel Morphium gegen die Schmerzen.

Wer nach einer Operation Musik hört, wird schneller gesund. Das legt eine Metastudie der California Northstate University nahe.

Demnach würden Angst und Schmerzen nach einem chirurgischen Eingriff dank Musik reduziert. Der Stress, den Patienten nach einer Operation empfänden, werde zudem gesenkt, was den Heilungsprozess beschleunige.

In der Meta-Analyse wurden die Ergebnisse von mehr als 30 Forschungsarbeiten betrachtet, wie «Scinexx» berichtet. Im Schnitt hätten Patienten, die nach einem operativen Eingriff Musik hörten, drei Prozent weniger Angst als die Vergleichsgruppen ohne Musik. Zudem empfänden sie bis zu einem Fünftel weniger Schmerz.

Wer Musik hört, braucht weniger Morphium

«Musik hilft dabei, den Übergang vom Aufwachen zur Normalität zu erleichtern», sagt Eldo Frezza, Hauptautor der Studie. Stress, der den Heilungsprozess verlangsamt und Wunden schlechter verheilen lässt, werde so reduziert.

Der Übergang nach einer Operation zur Normalität kann mit Musik erleichtert werden, zeigen Studien. (Symbolbild) - keystone

Dass auch das Schmerzempfinden geringer sei, erklärt Shehzaib Raees, Co-Autor der Studie, so: «Wer Musik hört, kann sich ablenken und entspannen. Und wer abgelenkt ist, kann sich nicht auf den Schmerz konzentrieren und diesen dementsprechend nicht so stark wahrnehmen.»

Die Folge: Patienten, die Musik hören, brauchen deutlich weniger Morphium – nämlich gerade einmal die Hälfte der Dosis.

Forscher raten: einfach die eigene Lieblingsmusik hören

Aber die positiven Auswirkungen von Musik beschränken sich nicht nur auf das subjektive Wohlbefinden der Patienten. Musik hatte auch messbare physiologische Wirkungen.

Umfrage

Fühlst du dich besser, wenn du Musik hörst?

Ja, Musik hilft mir ungemein.
57%
Nein, ich brauche eher Ruhe.
43%

Der oft erhöhte Herzschlag nach einer Operation verlangsamte sich bei den musikhörenden Patienten um etwa 4,5 Schläge pro Minute. Der Sauerstoff könne effizienter im Körper zirkulieren und die Heilung werde beschleunigt.

Welche Art von Musik besonders gut hilft, wissen die Forscher bisher nicht. Ihre Empfehlung bis auf Weiteres: einfach die eigene Lieblingsmusik hören.