Royal Arena Festival: Die kompakte Vorschau

Im Jahre 2007 schlossen sich die Festivals Royal Openair und Arena Festival zusammen: Das Royal Arena war geboren. Seitdem lockt das Festival mit zeitgenössischen Hip-Hop-Acts und Klassikern. Die 12. Ausgabe des Royal Arena Festivals vom 17. bis am 18. August lockt aber nicht nur mit Musik. Wie gewohnt wird am Festival in Orpund die komplette Hip-Hop-Kultur gelebt, inklusive Breakdance-Battles und Wänden zum Taggen. Gute Musik wird ebenfalls geboten.

ALI gilt als die Churer Rap-Hoffnung von Chur. Der Graubündner rappt schon seit 2011, aber erst 2017 kam Alis Debut heraus. Mit rauer Stimme und Wut liefert Ali geschmeidigen Rap. Musikalisch wirkt das ganze ziemlich zeitgemäss, ohne ein Abklatsch der grossen Namen zu sein. Textlich geht es auch gerne persönlich zu und her, ohne ständige Mackerposen. Definitiv ein Schweizer-Rap-Highlight.

Ähnlich wie der am Samstag auftretende Trettmann setzte der Zürcher Musiker Stereo Luchs schon früh auf Dancehall, Mundart Dancehall. 2013 veröffentlichte er sein erstes Album «Stepp Usem Reservat», dann kam längere Zeit nichts mehr. 2017 erschien sein zweites Album «Lince», und das Publikum war dank Dancehall, Afrotrap und Cloudrap (und vielleicht auch wegen Trettmann) «ready» für den Sound von Stereo Luchs. Er selbst sagt zwar, dass Züridütsch nicht per se die schönste Singsprache sei, dennoch sollte man sich seinen geschmeidigen Sound nicht entgehen lassen.

Bereits 2015 war JOEY BADA$$ am Royal Arena. Heute, einige Jahre später, hat der New-Yorker BADA$$ den Sprung in den Hip-Hop-Olymp definitiv geschafft. Sein Rap erinnert leicht an die 90er Jahre – das nicht ohne Grund. Als seine Einflüsse nennt er unter anderem Nas und Jay-Z. Seine tiefe Stimme und die teils schön oldschooligen Beats sorgen sofort für gute Stimmung, und ein Mü Nostalgie. Und garantiert viele Gelegenheiten um mit dem Kopf zu nicken.

Aus Deutschland beglückt Trettmann das Royal Arena. Sein 2017er Album #DIY dürfte der Release zum Durchbruch gewesen sein. Der 45-jährige setzte schon früh auf deutschen Dancehall und Reggae, der immer leicht melancholisch klingt. Spätestens mit seinen Gastauftritten auf dem Hit-Album «Palmen aus Plastik» von RAF Comora und Bonez MC (187 Strassenbande) hat Tretti das grosse Publikum erreicht – ist aber immer noch ein bisschen ein Geheimtipp.

Ein bisschen derber geht es bei Chief Keef zu und her. Der 22-jährige Rapper aus Chicago (USA) hat bereits für einige Kontroversen gesorgt. Unter anderem besass Keef illegal Schusswaffen und die Chicagoer Behörden belegten ihn mit einem Auftrittsverbot. Er gilt als einer der einflussreichsten jungen Rapper, der unter anderem auch Lil Uzi Vert und 21 Savage beeinflusst hat. Chief Keep bewegt sich irgendwo im Trap und Mumblerap Gefilde. Die harten Beats dürften sorgen für Stimmung.