US-Vorwahlen: Darum ist Iowa für die Demokraten so wichtig
In Iowa sind heute Vorwahlen. Die Demokraten wollen erstmals rausfinden, wer gegen US-Präsident Trump ins Rennen steigen soll. Iowa wird richtungsweisend.
Das Wichtigste in Kürze
- In Iowa wird heute Ortszeit die erste Vorwahl zu den Präsidentschaftswahlen entschieden.
- Die Wahl im kleinen US-Bundesstaat gilt als Signalwirkung für die Kandidaten.
- Auch Trump hat in Iowa bereits eine Wahlkampfveranstaltung geführt.
Nun hat der US-Wahlkampf begonnen: Mit der Vorwahl in Iowa haben die demokratischen Kandidaten ihren Wahlkampf definitiv lanciert. Und der «Caucus» in Iowa wird zeigen, welche drei Kandidaten als Favoriten in den Ring steigen. In den letzten Jahrzehnten wurde nie ein demokratischer Präsidentschaftsherausforderer nicht mindestens Drittplatzierter in Iowa.
Wichtig also für die Kandidaten noch mal alles zu geben. Laut Umfragen führt derzeit Bernie Sanders knapp vor Ex-Vize Joe Biden und Ex-Bürgermeister von South Bend Indiana, Pete Buttigieg. Erst danach folgt die Senatorin aus Massachusetts, Elizabeth Warren.
Daneben mischen noch Senatorin Amy Klobuchar und Milliardär und Ex-Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg mit. Die restlichen fünf Kandidaten sind absolute Aussenseiter.
Parteiversammlungen entscheiden in Iowa
In einer Mehrheit der Bundesstaaten finden Primary-Wahlen statt. Bürger können ihre Stimme in einem öffentlichen Wahllokal abgeben. Nicht so in Iowa. Hier finden sich die Mitglieder zu Parteiversammlungen – sogenannten «Caucuses» – ein und diskutieren. In knapp 1700 Stimmbezirken werden solche Parteiversammlungen veranstaltet.
Interessant bei den Demokraten: Die Parteimitglieder geben beim «Caucus» die Stimme ab, indem sie sich in jene Ecke mit dem Namen ihres Lieblingskandidaten stellen. Damit die Stimmen zählen, muss eine Ecke mindestens 15 Prozent der Anwesenden vereinen. Ist dies nicht der Fall, können sich die Mitglieder dem Lager eines der anderen Bewerber anschliessen oder die Versammlung verlassen.
Die Vorwahlen in Iowa beginnen um 10 Uhr – 2 Uhr Schweizer Zeit. Damit werden die Resultate gegen Dienstagmorgen feststehen.
Signalwirkung von Iowa
Der kleine Bundesstaat im mittleren Westen ist mit seinen drei Millionen Einwohnern kein Schwergewicht auf nationaler Ebene. Trotzdem wird dem Staat eine Signalwirkung nachgesagt. Iowa ist ein «Swing State», in dem beide Parteien Chancen auf einen Wahlsieg haben. Nachdem 2008 und 2012 der Staat an Barack Obama fiel, gewann 2016 Donald Trump 147'000 Stimmen mehr.
Zudem: Wer in Iowa und danach in New Hampshire und South Carolina versagt, der hat kaum Chancen, um gegen Trump anzutreten.
Entscheidend wird auch der Super Tuesday am 3. März. Dann sind Vorwahlen in dreizehn Bundesstaaten gleichzeitig. Am 16. Juni findet die letzte Vorwahl in Washington, D.C. statt. Schliesslich wird der demokratische Parteitag (13. - 16. Juli) definitiv entscheiden, wer gegen Trump ins Rennen steigt.
Trump mit Gegenprogramm
Bei den Republikanern steht fest, dass US-Präsident Donald Trump in den Wahlkampf ziehen wird. Das Impeachment-Verfahren gegen den Präsidenten wird aller Voraussicht am Mittwoch zu Ende gehen. Zu erwarten ist, dass Trump freigesprochen wird.
Und einen ernsthaften Herausforderer hat Trump nicht. Trotzdem hat der US-Präsident das Feld nicht den Demokraten überlassen. Mit einer riesigen Veranstaltung letzte Woche in Des Moines (IA) hat auch Trump den Wahlkampf lanciert. Mit dieser Kampagne will er sicherstellen, dass die Aufmerksamkeit nicht auf die Demokraten fällt.