26-Jähriger getötet: Das droht tatverdächtigen Teenies von Wohlen AG

In Wohlen ist ein 26-Jähriger bei einem Streit tödlich verletzt worden. Drei Tatverdächtige wurden festgenommen. Die Strafen könnten unterschiedlich ausfallen.

Blick auf den Tatort in Wohlen AG: Hier erlitt der 26-Jährige tödliche Stichverletzungen. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • In Wohlen hat sich am Wochenende ein Tötungsdelikt ereignet.
  • Ein 26-Jähriger wurde getötet – drei Männer werden verdächtigt, die Tat begangen zu haben.
  • Da zwei von ihnen minderjährig sind, drohen ihnen weniger harte Strafen.

In der Nacht auf Sonntag ist ein Streit in der Aargauer Gemeinde Wohlen eskaliert. Ein 26-Jähriger erlitt dabei tödliche Stichverletzungen.

Kurz darauf hat die Polizei drei Tatverdächtige festgenommen. Es handelt sich um einen 18-jährigen Italiener und um zwei 16-jährige, einen Italiener und einen Mazedonier. Unklar ist noch immer, wer zugestochen hat.

Je nachdem, wer es war, könnten auch die Strafen unterschiedlich ausfallen, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Das hängt vor allem mit dem Alter zusammen. Denn im Falle der beiden 16-Jährigen würde die Tat unter das Jugendstrafrecht gehen. Im Falle des 18-Jährigen wäre das nicht so.

Die Höchststrafe für Minderjährige wäre eine vierjährige Freiheitsstrafe. Bisher sei diese Höchststrafe im Kanton Aargau dreimal verhängt worden. Im normalen Strafrecht wäre für Mord theoretisch eine lebenslängliche Freiheitsstrafe möglich.

Das Strafmass hängt letztlich davon ab, wie die Tat eingeordnet wird. Beispielsweise stellt sich die Frage, ob es Mord, fahrlässige Tötung oder etwas anderes war. Das Motiv und der genaue Tathergang sind derzeit noch unklar.

«Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren», sagt Adrian Schuler, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage von Nau.ch.

Schweiz ist im Jugendstrafrecht ein Sonderfall

Der Fall dürfte grosse Diskussionen ums Jugendstrafrecht auslösen. Die Junge SVP Aargau hat sich bereits am Sonntagnachmittag zu Wort gemeldet. Unter anderem fordert die Partei eine effektivere und schnellere Strafverfolgung – insbesondere bei Jugendlichen.

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Martin Killias, emeritierter Strafrechtsprofessor, forderte ebenfalls schon härtere Strafen. Im Vergleich zum Ausland sei die Schweiz mit ihren geringen Jugendstrafen ein Sonderfall, so das SP-Mitglied zur «AZ». In anderen Ländern sind Strafen von über zehn Jahren möglich.

Die Junge SVP thematisierte in ihrer Medienmitteilung auch die Nationalität der Tatverdächtigen. So brauche es eine strengere Asyl- und Zuwanderungspolitik. Zudem dürfe man keine Toleranz gegenüber kriminellen Ausländern haben.