Airbnb zieht bis September 1,6 Mio. Franken an Tourismusabgaben ein
Die 1,6 Millionen Franken stammen von den Gebühren von den Gästen während der Buchung. Sie wurden an Kantone oder Tourismusorganisationen weitergereicht.
Das Wichtigste in Kürze
- 1,6 Millionen Franken an Tourismusabgaben hat Airbnb bis Ende September eingezogen.
- Erhoben wurden die Gebühren von den Gästen während der Buchung.
Der Übernachtungsvermittler Airbnb hat bis Ende September 2021 in der Schweiz insgesamt 1,6 Millionen Franken an Tourismusabgaben eingezogen und an Kantone oder Tourismusorganisationen weitergereicht. Erhoben wurden die Gebühren von den Gästen während der Buchung, wie Airbnb am Mittwoch mitteilte.
Vereinbarungen im Bereich Tourismusabgaben bestünden bisher mit Zürich, Genf, Zug, Basel-Landschaft. Basel-Stadt, Schaffhausen, Luzern und Freiburg. Doch strebe man die Zusammenarbeit mit weiteren Kantonen an, hiess es in dem Communiqué.
Darin äusserte sich das Unternehmen ausserdem zur aktuellen Buchungssituation hierzulande. Inlandsübernachtungen von Gästen aus der Schweiz hätten sich im dritten Quartal 2021 gegenüber dem dritten Quartal 2019, also noch vor Ausbruch der Pandemie, fast verdoppelt (+85%). Ebenfalls auffällig: Übernachtungen in den Städten nahmen im Vergleich zu 2019 ab, solche in klassischen ländlichen Tourismusregionen hingegen zu.
Tourismus-Ströme wegen Pandemie mehr in Randregionen
Dies deckt sich mit den Erkenntnissen aus offiziellen Statistiken des Bundesamts für Statistik (BFS). Aus diesen geht hervor, dass aufgrund der Pandemie eine Verschiebung der Tourismus-Ströme in die Randregionen der Schweiz erfolgte. Den Städten fehlen aktuell hingegen im Vergleich zu 2019 immer noch eine grosse Zahl an Übernachtungen.
Unlängst hatte den auch die Raiffeisen Bank in einer Studie festgestellt, dass die Airbnb-Anbieter in den Zentren hart unter Corona litten. Dort hiess es, dass wegen der Pandemie in den fünf grössten Schweizer Städten Zürich, Basel, Bern, Genf und Lausanne heute fast 40 Prozent weniger Airbnb-Unterkünfte angeboten als vor der Krise.
Ob sich das Konzept Airbnb für Investoren überhaupt rechne, das hänge von vielen Faktoren ab. So müsse berücksichtigt werden, dass eine Wohnung auch auf dem normalen Langzeitwohnungsmarkt angeboten werden könnte und Airbnb-Unterkünfte mit der Verwaltung und Reinigung einen deutlichen Zusatzaufwand aufweisen würden.
Entsprechend könne in Regionen mit vergleichsweise hohem Mietniveau auf dem klassischen Weg mehr Geld verdient werden. Dies gelte quasi für das gesamte Mittelland, wohingegen im Alpenraum oder am Jurabogen Airbnb eine interessante Variante darstelle, so die Analyse der Raiffeisen.