Kanton Neuenburg limitiert Treffen auf 10 Personen
Im Kanton Neuenburg verschärft sich die Corona-Situation aktuell massiv. Der Staatsrat ruft Alarmstufe Rot aus und verhängt diverse neue Massnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die epidemiologische Lage im Kanton Neuenburg spitzt sich aktuell schnell zu.
- Der Staatsrat verordnet neue Massnahmen, darunter Beschränkungen von Treffen.
- Auch eine ausgeweitete Maskenpflicht bei Veranstaltungen im Freien steht an.
Angesichts der Verschlechterung der Corona-Situation ruft der Kanton Neuenburg die Alarmstufe Rot aus und ergreift neue Massnahmen. Ab Montag werden private Versammlungen vorübergehend auf zehn Personen beschränkt, und das Tragen von Schutzmasken wird ausgeweitet.
Die epidemiologische Situation verschlechtert sich im Kanton mit derzeit durchschnittlich 200 Neuinfektionen pro Tag stark. Dies betonte der Staatsrat am Samstag in einer Mitteilung. Das Ansteckungsgeschehen sei vielfältig und betreffe alle Altersgruppen. Besonders betroffen sind die Schulen.
Eigene Massnahmen gelten ab Montag
Der Staatsrat ist der Ansicht, dass er nicht auf mögliche neue Massnahmen des Bundesrats warten kann. Dies aufgrund der Situation mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die gesamte Bevölkerung.
Ab Montag ist das Tragen einer Maske bei allen Veranstaltungen im Freien ohne Covid-19-Zertifikat Pflicht. Das betrifft etwa Wochen- und Weihnachtsmärkte, aber auch den Auftritt von Chören.
Öffentliche Einrichtungen werden für einen begrenzten Zeitraum nur für geimpfte oder genesene Personen zugänglich sein (2G-Regel). Schliesslich erlässt der Staatsrat eine vorübergehende Beschränkung auf 10 Personen für private Veranstaltungen. Treffen von Familien oder Freunden seien eine der treibenden Kräfte für die Übertragung des Virus, hält die Neuenburger Regierung fest. Durch eine Beschränkung könnten zu grosse Cluster vermieden werden.
Kanton Neuenburg kämpft mit Überlastungen
Das Neuenburger Spitalnetz (RHNe) hat seit Donnerstag in den Krisenmodus gewechselt. Mit 385 hospitalisierten Patienten an allen Standorten ist die übliche Kapazität von 330 Betten deutlich überlastet.
Am Freitag waren 34 Covid-Patienten an den verschiedenen Standorten hospitalisiert, gegenüber 19 eine Woche zuvor. Wenn der Anstieg der Spitaleintritten von Covid-Fällen im gleichen Tempo weitergeht, werde die Situation schnell kritisch werden, betont der Kanton. Wie in der übrigen Schweiz ist die Lage auf der Intensivstation und der Langzeitpflege besonders heikel.
Das RHNe schliesst ab Montag zwei Operationssäle, die für nicht dringende Eingriffe vorgesehen sind. Durch diese Massnahme werden Betten und Fachpersonal freigesetzt, um den Zustrom ungeplanter Patienten zu bewältigen. Durch diese Schliessungen werden pro Woche etwa 20 Operationen verschoben.
Im Gegensatz zu früheren Pandemiewellen seien die Möglichkeiten für Verlegungen von Intensivpflege-Fällen sehr begrenzt, betonte der Staatsrat: Das gesamte Schweizer Spitalsystem sei überlastet.