Alexej Nawalny: Blumen vor Russen-Botschaft in Bern niedergelegt

Auch in Bern nehmen Leute nach dem Tod von Alexej Nawalny Anteil. Heute Dienstag ist vor der russischen Botschaft ein Meer aus Blumen und Kerzen anzutreffen.

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Nau.ch/Riccardo Schmidlin - Vor der russischen Botschaft in Bern haben Nawalny-Anhänger Blumen und Kerzen niedergelegt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Alexej Nawalny starb am Freitag in russischer Haft.
  • Der Tod des russischen Demokratie-Aktivisten sorgt für Trauerbekundungen in ganz Europa.
  • Vor russischen Botschaften und Konsulaten erstrecken sich Blumenmeere. So auch in Bern.

Er galt als letzter Hoffnungsträger für die russische Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Nun ist der schärfste Kreml-Kritker Alexej Nawalny tot. Er starb am Freitag im Alter von 47 Jahren in einem Straflager. Nach offiziellen Angaben angeblich an einem «plötzlichen Herztod».

Sein Tod sorgt in der westlichen Welt für Entsetzen. In ganz Europa kommt es vor russischen Botschaften zu Trauerbekundungen. So auch in Bern.

Nau.ch-Bilder vom Dienstagvormittag zeigen: Unweit der russischen Botschaft liegen neben dem Polizeihäuschen Tulpen, Rosen und Kerzen. Daneben prangt ein Porträt des verstorbenen Oppositionspolitikers und Aktivisten.

Ist das Niederlegen von Blumen und Kerzen erlaubt? Ja, sagt die Kantonspolizei Bern auf Anfrage von Nau.ch. «Solange die Arbeit unserer Mitarbeitenden des Botschaftsschutz' nicht beeinträchtigt wird, können sie stehenbleiben», so Sprecherin Lisa Schneeberger.

Heisst: Solange es nicht zu grossen Ansammlungen kommt oder die Strasse nicht mehr passiert werden kann, ist alles in Ordnung.

Blumenmeer für Alexej Nawalny befindet sich auf öffentlichem Boden

Reklamationen seitens der russischen Botschaft sind bislang keine eingegangen, wie die Polizei bestätigt. Diese würden auch nichts bringen. Denn: «Die niedergelegten Blumen und Kerzen befinden sich auf öffentlichem Grund», so Schneeberger.

Die russische Botschaft in Bern sieht in den Solidaritätsbekundungen tatsächlich kein Problem, erklärt deren Pressedienst auf Nau.ch-Anfrage: «Uns stören Blumen und Kerzen nicht», heisst es. Jede Person habe das Recht auf eine eigene Meinung.

Die Zufahrtsstrasse zur russischen Botschaft selbst ist zur Sicherheit der Botschaft seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 gesperrt.

Auch die offizielle Schweiz hatte sich zum Tod von Alexej Nawalny zu Wort gemeldet. Das Schweizer Aussendepartement teilte am Freitag via X mit: «Die Schweiz ist bestürzt über den Tod von Alexej Nawalny, einem beispielhaften Verfechter der Demokratie und der Grundrechte.»

Im EDA warte man nun eine Untersuchung zu seinem Tod ab.