Alzheimer: Bessere Rahmenbedingungen für Prävention gefordert

Passend zum Welt-Alzheimertag fordern Organisationen bessere Rahmenbedingungen zur Behandlung von Alzheimer. Denn die wachsenden Fallzahlen sind alarmierend.

Eine Corona-Infektion steigert einer dänischen Studie zufolge das Risiko einer Alzheimer-Diagnose in den darauffolgenden zwölf Monaten deutlich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute, 21. September, findet der Welt-Alzheimertag statt.
  • Dachorganisationen fordern bessere Voraussetzungen zur Situation der Alzheimer-Kranken.
  • Die enorme Zunahme der Fallzahlen könne das heutige System nicht unmöglich bewältigen.

Heute Dienstag finden global viele Aktivitäten zum Anlass des Welt-Alzheimertages statt. Passend dazu fordern nun nationale Dachorganisationen bessere Rahmenbedingungen für Prävention, Erforschung und Behandlung von Alzheimer und anderen Demenzformen. Sie äusserten sich alarmiert über die stets wachsenden Fallzahlen.

Derzeit leben rund 146'500 Menschen mit Demenz in der Schweiz. Die meisten davon seien an Alzheimer erkrankt. Diese Zahl werde sich in den kommenden drei Jahrzehnten verdoppeln. Dies schreiben Alzheimer Schweiz, Swiss Memory Clinics sowie die Stiftung Synapsis in einer Mitteilung.

Alzheimer: Enorme Zunahme

Gemäss Prognosen werden in der Schweiz 2050 rund 315'000 Menschen mit Demenz leben. Eine solche Zunahme könne das heutige Betreuungs- und Versorgungssystem nicht bewältigen. Denn die Behandlung und Betreuung von Menschen mit Demenz sei sehr aufwendig und belaste auch die Angehörigen stark.

Dank neuer Forschung soll die frühzeitige Diagnose von der Alzheimer-Krankheit massiv vereinfacht werden. (Symbolbild) - Stock

Bereits heute verursachten Demenzen jährliche Kosten von rund 11,8 Milliarden Franken. Davon würden die Angehörigen rund 5,5 Milliarden Franken durch unbezahlte Betreuungs- und Pflegeleistungen übernehmen.

Die drei nationalen Demenzorganisationen fordern deshalb stärkere Anstrengungen in der Forschung, der Prävention sowie der Behandlung und Betreuung von Demenzkranken. Es müsse vermehrt in die Forschung investiert werden, um die noch weitgehend unbekannten Ursachen zu entschlüsseln. Plus sollen geeignete Ansätze für die Diagnose, Behandlung und Betreuung entwickelt werden. Dazu müssten langfristig angelegte Förderprogramme ins Leben gerufen und verlässliche Zahlen über Demenzerkrankungen erhoben werden.

Früherkennungsprogramme gefordert

Es brauche zudem rasch Präventions- und Früherkennungsprogramme. Damit sich viele Demenzerkrankungen vermeiden liessen und dank Früherkennung bereits heute schwere Verläufe verzögert werden könnten. An die Diagnose müssten sich demenzspezifische Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Betroffene anschliessen. Auch müssten die mit der Betreuung verbundenen Kosten gesetzlich anerkannt und entsprechend finanziert werden.

Eine Gruppe von Alzheimer-Kranken sitzt in einem Pflegeheim für eine Gymnastikübung im Kreis. (Symbolbild) - Keystone

Die Nationale Demenzstrategie von Bund und Kantonen (2014 bis 2019) habe zwar einzelne Impulse gesetzt. Im Alltag der Erkrankten und ihrer Familien habe sich bislang aber wenig verändert.